Libanon: Die Waffenruhe wankt
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die USA fordern Israel auf, von „unverhältnismäßigen Reaktionen“ abzusehen. Gleichzeitig appellieren sie an die libanesische Regierung, die Hisbollah an einer weiteren Eskalation zu hindern. Die Vereinbarung der Waffenruhe sieht den Rückzug der Hisbollah hinter den Litani-Fluss und den schrittweisen Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon vor. Die USA betonen, an der Vereinbarung festhalten zu wollen.
Hoffnung auf Wiederaufbau und Rückkehr
Dennoch hegen viele Libanesen die Hoffnung auf Wiederaufbau und Rückkehr. Der Franziskanerpater Toufic Bou Mehri aus Tyrus erklärte gegenüber vatikanischen Medien, dass viele Christen trotz der schwierigen Bedingungen den Schritt wagten, in ihre Heimatorte im Süden des Landes zurückzukehren. „Die Lage in Beirut bleibt angespannt, während die Christen im Süden in ihre Häuser zurückkehren und nicht mehr als Vertriebene leben wollen.“ Der Geistliche, der sich derzeit in Jerusalem aufhält, plant, am Sonntag in Tyrus die Messe zu feiern. „Wir wollen wieder aufbauen und in unserer Heimat leben“, fügte er hinzu.
Fragile Verhältnisse
Die Entwicklungen werfen aus Toufics Sicht ein Schlaglicht auf die fragilen humanitären und politischen Verhältnisse im Libanon. Der Druck auf die internationale Gemeinschaft, nachhaltige Lösungen für die Region zu finden, wachse; zugleich ortet er in der Bevölkerung den Willen, möglichst bald wieder zu einem geregelten Alltag zurückzufinden.
Nachrichtenagenturen berichten derweil von Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze; beide Seiten werfen einander Verstöße vor. Während die USA die Waffenruhe als weitgehend erfolgreich verteidigen, meldeten libanesische Behörden jüngst Tote und Verletzte durch israelische Angriffe. Israels Armee begründet diese Einsätze als Reaktion auf Aktivitäten der Hisbollah.
(vatican news/osservatore romano)
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