Syrien: „Die Minderheiten schützen“
„Wir fordern sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die neuen Machthaber in Syrien auf, den Schutz der Grundrechte aller Religionsgemeinschaften sicherzustellen und ihre Religionsfreiheit, ihre Bildungsfreiheit und ihr Recht auf ein Leben in Frieden zu garantieren.“ Das sagte Regina Lynch, geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not International“, an diesem Montag.
Während die religiösen Minderheiten in den letzten Tagen von den Rebellen weitgehend respektiert worden seien, zeigten allerdings Erfahrungen aus der Vergangenheit, dass die Religionsfreiheit „in Zeiten der Instabilität in der Region stark eingeschränkt werden kann“. Mit den Projektpartnern in Syrien stünde „Kirche in Not“ in ständigem Kontakt. „Wir sind dankbar, dass niemand von ihnen während des Umsturzes Schaden erlitten hat“, erklärte Lynch.
Zahl der Christen unter die Millionenmarke gefallen
„Als katholisches Hilfswerk engagieren wir uns weiterhin für die Unterstützung der Hilfs- und Wiederaufbaubemühungen in Syrien“, sagte Lynch weiter. „Unsere Projekte werden sich weiterhin darauf konzentrieren, der am stärksten gefährdeten christlichen Minderheit grundlegende Hilfe, Bildung und spirituelle Unterstützung zu bieten und gleichzeitig Versöhnung und Hoffnung zu fördern.“ Laut Angaben der Ortskirche ist die Zahl der Christen in den letzten Jahren von 2,5 Mio. auf aktuell etwa 700.000 zurückgegangen.
Die Auslandshilfe der deutschen Caritas hat derweil die Debatte um Abschiebungen und Rückführungen von Syrern aus Deutschland scharf kritisiert. „Es ist jetzt definitiv nicht der passende Zeitpunkt dafür“, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Innerhalb von Syrien seien nach wie vor Millionen Menschen vertrieben und auf der Flucht. Nach dem Sturz Assads hofft der Verband auf einen Neuanfang und Wiederaufbau im Land.
(vatican news – sk)
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