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Bild aus Aleppo Bild aus Aleppo  (AFP or licensors)

Syrien: Klima der Angst in Aleppo

Angesichts der Kämpfe und der humanitären Krise im nordsyrischen Aleppo ruft das katholische Hilfswerk „Kirche in Not" zum Gebet und zur Unterstützung der betroffenen Menschen auf. Die Grundversorgung in der Großstadt ist lahmgelegt, erklärte die Projektkoordinatorin des Hilfswerks für Syrien, Marielle Boutros.

„Nur zwei Krankenhäuser sind für kritische Fälle geöffnet, Schulen sind geschlossen. Die Lebensmittelversorgung ist unzureichend, und die Preise sind in die Höhe geschossen", so Boutros. Hinzu komme, dass die Menschen quasi in Aleppo gefangen seien. „Niemand kann die Stadt betreten oder verlassen. Ein armenischer Arzt wurde von einem Scharfschützen getötet, und ein Bus, der nach Hassake fahren wollte, wurde ebenfalls angegriffen. Es herrscht ein ständiges Klima der Angst."

Die syrische Großstadt ist vor einigen Tagen von regierungsfeindlichen Gruppen besetzt worden, von denen einige eindeutig dschihadistisch ausgerichtet sind. Obwohl diese Gruppen Respekt versprochen haben, bleibe die Lage in den umkämpften Gebieten ungewiss und äußerst unsicher, so „Kirche in Not".  Die Gegenoffensive der syrischen Armee habe verheerende Luftangriffe auf die Stadt ausgelöst.

Philipp Ozores, Generalsekretär von „Kirche in Not": „Die Menschen sind zutiefst verängstigt. Die Luftangriffe und die strenge Kontrolle der Rebellengruppen, die die Stadt eingenommen haben, haben das Überleben zu einem täglichen Kampf gemacht." Dies sei ein „Moment der Einheit und des Handelns". Das Hilfswerk schätzt die Zahl der Christen in Aleppo auf rund 25 000.

Menschen fliehen vor den Dschihadisten

Der Projektkoordinator der „Initiative Christlicher Orient" (ICO), Stefan Maier, berichtete am Freitag im Kathpress-Interview unter Berufung auf Quellen vor Ort von einer nächtlichen Massenflucht aus der Stadt Homs. Die Menschen versuchten in die Küstenregion zu gelangen, die Hochburg der Alawiten, wo die syrische Regierung auch in der Bevölkerung die stärkste Unterstützung habe.

Homs ist die drittgrößte Stadt des Landes und von essenzieller Bedeutung für das syrische Regime, denn falls auch diese Stadt fällt, wäre die Verbindung zwischen der Hauptstadt Damaskus und der Küstenregion unterbrochen.

Die APA vermeldete am Freitag, dass die von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) angeführten Rebellen laut Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte nur noch fünf Kilometer von den Vororten von Homs entfernt seien. Die vom Iran unterstützte Hisbollah soll unterdessen „Überwachungstruppen" aus dem Libanon nach Homs entsandt haben. Israel griff unterdessen zwei Grenzübergänge zwischen dem Libanon und Syrien an.

(kap – gs)

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06. Dezember 2024, 14:02