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Indonesische Schülerinnen und Schüler erhalten ihr erstes kostenloses Mittagessen Indonesische Schülerinnen und Schüler erhalten ihr erstes kostenloses Mittagessen  (AFP or licensors)

Indonesien: Neues Projekt gegen Unterernährung

Schulkinder und schwangere Frauen bekommen in Indonesien ab diesen Montag kostenlose Mahlzeiten von der Regierung. Im September besuchte Papst Franziskus das muslimisch geprägte Land.

In Indonesien startet am Montag ein ambitioniertes und teures Projekt – kostenlose Mahlzeiten für Schulkinder und schwangere Frauen. Das Projekt kostet 4,3-Milliarden Dollar und soll unterernährungsbedingte Wachstumsdefizite, sogenanntes Stunting, bei Kindern bekämpfen. 21,5 Prozent der indonesischen Kinder sind von Stunting betroffen. Der Inselstaat hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2045 auf fünf Prozent zu senken. Das Projekt, das auch ein Wahlversprechen von Präsident Prabowo war, soll außerdem die Wirtschaft ankurbeln und die Lebensqualität der Einwohner verbessern.

Nach seiner Vereidigung im vergangenen Oktober reiste Prabowo in mehrere Länder, darunter die Vereinigten Staaten und Großbritannien, um für finanzielle Unterstützung für das Projekt zu werben. Im November schloss er mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping ein Abkommen über zehn Milliarden Dollar zur Unterstützung staatlicher Projekte, darunter auch das Programm gegen Unterernährung.

Experten besorgt

Experten zeigen sich jedoch besorgt, ob das Projekt auf lange Sicht fortführbar ist. „Ich bin ziemlich pessimistisch bei dem Gedanken, dass alles von der Zentralregierung finanziert wird. Wirtschaftlich gesehen ist das nicht tragbar“, sagte Aditya Alta, ein Analyst für öffentliche Politik vom „Center for Indonesian Policy Studies“. „Stunting ist ein multidimensionales Problem, das nicht nur mit einem Ansatz angegangen werden kann“, sagte er.

Im September besuchte Papst Franziskus Indonesien auf seiner Ozeanien-Reise. Dort warb der Papst vor allem für engeren Dialog zwischen den Religionen. In dem südostasiatischen Staat leben mehr als 240 Millionen Muslime – so viele wie in keinem anderen Land. Nur etwa acht Millionen Gläubige der Bevölkerung sind Katholiken. 

(ucanews - ms)

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06. Januar 2025, 15:39