Kongo: Bischof von Goma warnt vor „humanitärer Katastrophe“
Wichtige Teile der Hauptstadt der kongolesischen Provinz Nord-Kivu, darunter seit Dienstag der internationale Flughafen, stehen mittlerweile unter Kontrolle der Rebellengruppe „Bewegung des 23. März“ (M23). Dennoch wird in mehreren Vierteln nördlich von Goma noch gekämpft. Das berichtet die Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf anonyme Zeugen aus Goma. Geschäfte, Märkte und Unternehmen bleiben geschlossen, der Verkehr ist fast völlig zum Erliegen gekommen.
Tote auf den Straßen
Die Eskalation des Konflikts hat zu Unruhe in der Hauptstadt Kinshasa und zu verstärkten Spannungen mit dem Nachbarland Ruanda geführt, da die Regierung des Kongo die ruandische Regierung beschuldigt, die M23 zu unterstützen. Die bewaffneten Aktivitäten der M23 begannen im November 2021 mit Blitzangriffen auf die kongolesische Armee in Nord-Kivu. Seit 1998 herrscht im Osten der Demokratischen Republik Kongo trotz der Präsenz der UN-Friedensmission (Monusco) ein Konflikt, der von Rebellenmilizen und der Armee angeheizt wird.
Bischof warnt vor „humanitärer Katastrophe“
Der Bischof von Goma, Willy Ngumbi, ruft in einer Erklärung „zum absoluten Respekt vor dem menschlichen Leben und der privaten und öffentlichen Infrastruktur“ auf. Berichte aus der Stadt mit etwa zwei Millionen Einwohnern sprechen von Plünderungen; bei Bombenangriffen seien in der Neugeborenenabteilung des städtischen Krankenhauses mehrere Neugeborene in ihren Brutkästen getötet worden.
Bischof Ngumbi zeigt sich in seiner Erklärung auch empört über eine „wahllose Bombardierung eines Flüchtlingslagers“, die zu vielen Toten geführt habe. In Goma ereigne sich eine „humanitäre Katastrophe“. Er bitte alle, „den Schutz des Lebens und den Zugang aller zu grundlegenden Dienstleistungen zu gewährleisten und sexuelle Gewalt zu verhindern“. Klerus, Ordensleute und Gläubige sollten „jedem, der in Not ist, die notwendige Hilfe zukommen lassen“.
(diverse – sk)
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