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Kinder in einer Goldmine, Brasilien (Archivbild) Kinder in einer Goldmine, Brasilien (Archivbild) 

Peru: Bischof hält Brandrede gegen illegalen Goldabbau

Am Dreikönigssonntag hat Bischof Miguel Angel Cadenas eine Brandrede gegen den illegalen Goldabbau gehalten, der seit Jahrzehnten die indigene Bevölkerung im Amazonasgebiet vergiftet.

Illegaler Goldabbau zerstört schon seit Jahrzehnten die komplexen Ökosysteme des Amazonasgebietes. Das größte Problem ist nicht der eigentliche Abbau, sondern das hochgiftige Metall Quecksilber. Bei Kontakt geht es mit Gold eine Legierung ein und ermöglicht, Gold von Sand, Steinen und anderen Flussmineralien zu trennen. Deshalb wird es in großen Mengen beim Goldabbau verwendet. Nach der Extraktion wird das Quecksilber achtlos geschmolzen und gelangt so fast vollständig in die Umwelt. Quecksilber kann biologische Membranen durchdringen und ist ein starkes Nervengift. Es sammelt sich im Körper an, lähmt das Nervensystem und verändert das Genmaterial. Da es kein Gegengift gegen Quecksilber gibt, bleiben Vergiftete schwer geschädigt.

Besonders die indigene Bevölkerung leidet unter dem Goldabbau. Die Flüsse sind die Lebensgrundlage der Indigenen: Dort waschen sie sich, entnehmen ihr Trinkwasser und fischen ihre Nahrung. Gleichzeitig sind die Flüsse auch die größte Gefahr, denn dort wird mit Quecksilber Gold geschürft. Eine Studie an der indigenen Munduruku-Bevölkerung am Tapajós 2019 zeigte, dass 57,9 Prozent der Bevölkerung Quecksilberwerte über den gesundheitlichen Maximalgrenzen im Blut hatten. Nervenzerstörung, Zittern, Atemnot sowie Seh- und Hörstörungen sind die ersten Anzeichen einer Quecksilbervergiftung. Besonders bei den Kindern der Indigenen führt dies häufig zum Tod. Dabei ist der Goldabbau in den Gebieten der indigenen Bevölkerung streng verboten. Doch dieses Verbot wird ignoriert. Die Bundespolizei, die das Verbot eigentlich durchsetzen sollte, bleibt größtenteils untätig. Dadurch entstehen oft Spannungen zwischen Goldgräbern und Indigenen, die zu Gewalt und sogar Mord führen. Wer sich den Goldgräbern in den Weg stellt, begibt sich in Lebensgefahr.

Illegaler Goldabbau nimmt zu

 

Seit der Corona-Pandemie hat der illegale Goldabbau zugenommen. Viele Menschen verloren während der Lockdowns ihre Arbeit. Der Goldabbau ist ein lukratives Geschäft und zieht daher viele Arbeitslose an. Nach Schätzungen der Bergbaugesellschaft Pacific Rim gibt es allein in El Salvador, dem kleinsten Land Südamerikas, weit über 400 Tonnen des Edelmetalls. Gleichzeitig steigt der Goldpreis stetig. Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2030 der Preis einer Unze Gold von 2.600 auf 7.000 US-Dollar steigen könnte. Die Goldgräber sehen darin ihre Chance, wirtschaftlich zu profitieren.

Bischof Miguel Angel Cadenas Cardo kämpft gegen den Raubbau

Der seit 2021 amtierende Bischof der Amazonas-Diözese, die etwa 1,2 Millionen Einwohner umfasst, setzt sich für die indigene Bevölkerung ein. Mehr als 85 Prozent der Einwohner dieser Diözese sind Katholiken. Morddrohungen gegen ihn und seine Mitarbeiter begleiten die Arbeit des Bischofs, doch er lässt sich nicht einschüchtern. Das Netzwerk „Christen in Not“ unterstützt seine Bemühungen vor Ort.

Brandrede des Bischofs


Am Dreikönigssonntag hielt der Bischof eine Brandrede, die sich gegen Geldgier und die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung richtete und gleichzeitig für mehr Menschlichkeit plädierte. Er sagte: „Es muss uns zu denken geben, am Amazonas zu leben, einem wasserreichen Gebiet, aber kein sauberes Trinkwasser zu haben. Die Heiligen Drei Könige waren nicht auf der Suche nach Herodes, einer Autorität, die in einem Palast wohnt, sondern auf der Suche nach etwas, das es wert ist, angebetet zu werden. Das haben sie nicht in einem Palast gefunden, sondern in der Peripherie, in der Armut.“ Der Bischof mahnte, nicht Macht und Geld über den Schutz des Lebens der Indigenen-Gemeinden zu stellen.

Unterstützung vor Ort

Die Mitarbeiterin des Netzwerks „Christen in Not“, Larissa Eckert, begleitet derzeit den Aufbau eines Projekts, das den Schutz der Indigenen-Gemeinden vor Ausbeutung und Zerstörung zum Ziel hat. In einer Pressemitteilung berichtete sie von den erschreckenden Bedingungen: „Bei einem Lokalaugenschein Anfang Januar in den Amazonas-Nebenflüssen, wie dem Marañón oder Nanay, machte mich vor allem der Anblick spielender Kinder im Wasser betroffen. Quecksilber, das für den illegalen Goldabbau eingesetzt wird, fließt ungefiltert in den Amazonas und vergiftet das Wasser, die Fische und das sensible Ökosystem des Regenwaldes.“

(vatican news - ms)

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07. Januar 2025, 12:32