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Das ausgebrannte Gefängnis in Goma am Montag Das ausgebrannte Gefängnis in Goma am Montag 

DR Kongo: Lage im Osten spitzt sich dramatisch zu

Rund zwei Wochen nach der Besetzung der Stadt Goma im Grenzgebiet des Kongo zu Ruanda herrschen dort dramatische Zustände und andauernde Kämpfe.

Das berichtet der portugiesische Missionar Pater Marcelo Oliveira, der in der Region tätig ist, in einer Nachricht an das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. Bislang seien bereits mehr als zweitausend Menschen getötet und Tausende verletzt worden. „Die Krankenhäuser sind überfüllt, und selbst Flüchtlingslager wurden angegriffen“, so der Comboni-Missionar.

In und um Goma, Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, bekämpfen sich die kongolesische Armee und die mutmaßlich von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23. Das Ziel von M23 sei, die wichtige Stadt unter Kontrolle zu bringen, erläutert Pater Marcelo. Die Lage sei äußerst ernst, denn es bestehe die Gefahr, dass die Rebellengruppen auch in die Nachbarprovinz Süd-Kivu vorrücken.

Konflikt droht sich auszuweiten

Derzeit gibt es diplomatische Bemühungen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und die Zivilbevölkerung zu schützen. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, und Papst Franziskus haben zur Beendigung des Konflikts aufgerufen.

Pater Marcelo berichtet von chaotischen Zuständen. So sei beispielsweise während der Kämpfe vielen Gefangenen aus dem Männerflügel des Zentralgefängnisses die Flucht gelungen. Viele von ihnen hätten den Frauenflügel angegriffen und die Insassinnen vergewaltigt. „Viele Frauen und Kinder wurden ermordet. Einige Gefangene setzten auch die Einrichtungen in Brand, und viele konnten den Flammen nicht entkommen.“

Selbst die Flüchtlingslager sind nicht sicher

Auch die humanitäre Situation rund um Goma ist nach seinen Angaben dramatisch. Der Flughafen, über den die Hilfen in die Stadt gelangten, sei geschlossen, das Gelände verwüstet. Möglicherweise befinde sich dort noch Sprengmaterial, das noch nicht explodiert sei, erläuterte der Priester.

Die Arbeit der Kirche gehe trotz der enormen Herausforderungen weiter, betont Pater Marcelo. „Die Menschen müssen ständig fliehen. Selbst die Flüchtlingslager sind nicht sicher. Wir sind weiterhin bei den Menschen und versuchen, inmitten von Angst und Schmerz ein Zeichen der Hoffnung zu sein.“

EU-Bischöfe fordern Druck auf Ruanda

Die katholischen Bischöfe der EU fordern einen verstärkten politischen Druck auf Ruanda. Man müsse das Land durch Sanktionen dazu bringen, den M23-Rebellen die Unterstützung zu entziehen und die Ausbeutung der Rohstoffe im Osten des Kongo einzustellen. Das sagte der Vorsitzende der EU-Bischofskommission Comece, Mariano Crociata, am Mittwoch in Brüssel. 

(kirche in not/vatican news – sk)

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12. Februar 2025, 10:57
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