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Armut bleibt ein großes Problem in Südafrika (Archivbild) Armut bleibt ein großes Problem in Südafrika (Archivbild)  (AFP or licensors)

Südafrika: Kardinal mahnt zu Kampf gegen Armut

Stephen Kardinal Brislin hat zu gemeinsamen Anstrengungen aufgerufen, um die zunehmende Armut in Südafrika zu bekämpfen. Er bezeichnete die Armut in dem Land als „Skandal“, der nicht normalisiert werden dürfe, wie Aciafrica unter Berufung auf ein Interview des Kardinals meldet.

Der Erzbischof der katholischen Erzdiözese Johannesburg betonte, dass die Armut in Südafrika eine Krise sei, die sofortiges Handeln erfordere. „Die Probleme der Armut in Südafrika sind herzzerreißend. Wir haben uns daran gewöhnt, Menschen zu sehen, die in Hütten leben. Es ist fast normal geworden“, sagte der Kardinal.

Er fügte hinzu: „Tatsache ist, dass diese Armut und das Ausmaß der Armut in unserem Land uns empören sollten. Wir alle sollten dies als einen Skandal ansehen.“ Der Kardinal, der während der Vollversammlung im Januar zum Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrika (SACBC) ernannt wurde, betonte, wie notwendig die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren sei, um die Armutskrise zu bekämpfen.

Gemeinsame Lösungen

„Wir müssen uns zusammen für das Gemeinwohl einsetzen. Das bedeutet, dass die Kirchen, die Ökumene, interreligiöse Gruppen und die Regierung mit anderen politischen Parteien zusammenarbeiten müssen. Das Problem ist zu groß, keine einzelne Gruppe kann es lösen“, sagte er.

In dem Interview sprach Brislin auch über die allgemeinen Herausforderungen, vor denen Südafrika steht. „Wir bleiben in vielerlei Hinsicht ein sehr gespaltenes Land. Das ist nach so vielen Jahren der Apartheid und des Kolonialismus nicht überraschend“, sagte der 68-jährige südafrikanische Kardinal. „Wir müssen die Menschen als Menschen sehen, nicht als Angehörige einer bestimmten Rasse, Ethnie oder Sprache. Wenn wir den Menschen helfen können, die Menschlichkeit der anderen zu sehen, sind wir auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft“, sagte er.

„Auf dem Weg zu einer besseren Gesellschaft“

Fortschritte

Er räumte jedoch Fortschritte ein, vor allem bei den jüngeren Generationen: „Wenn wir sehen, dass junge Menschen gemeinsam zur Schule gehen, sich unterhalten und lachen, gibt es Zeichen der Hoffnung.“ Kardinal Brislin rief die Kirchengemeinden auf, eine Rolle beim Abbau sozialer Barrieren zu spielen. Er sagte: „Wir müssen uns in unseren Pfarreien bemühen, die Menschen in die Familie der Kirche aufzunehmen - eine Familie, die kulturelle und sprachliche Unterschiede überwindet.“

Er erkannte an, dass in einigen Pfarreien „Fortschritte sichtbar sind“, besonders durch Familientage und andere soziale Veranstaltungen. Kardinal Brislin hob die Rolle der Laien im digitalen Zeitalter hervor und betonte, wie diese Gruppe für die Mission der Evangelisierung relevant sein kann. Gleichzeitig rief er zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien auf.

Soziale Medien

„Soziale Medien eröffnen Laien viele Möglichkeiten, ihren Glauben zu teilen. Sie müssen jedoch positiv genutzt werden. Wenn wir anfangen, andere zu verunglimpfen oder diejenigen mit anderen Ansichten abzutun, evangelisieren wir nicht“, sagte er. Kardinal Brislin warnte vor der Gefahr, dass soziale Medien den persönlichen Austausch ersetzen: „Wir dürfen nicht zu einer anonymen Kirche werden, in der die Menschen nur noch online kommunizieren. Persönliche Präsenz und Begegnungen bleiben wichtig“.

(aciafrica - ms)

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02. Februar 2025, 12:40
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