Türkei: Hoffen auf einen Besuch in der Stadt des ersten Konzils
Roberto Paglialonga – Istanbul
Im Gespräch mit den vatikanischen Medien betonte er: „Wir warten darauf, dass der Heilige Vater, sobald er sich erholt hat, im Mai zu diesem bedeutsamen Ereignis kommen kann.“
Vorbereitungen in der Türkei für ein historisches Ereignis
Palinuro, der derzeit mit einer Delegation der Opera Romana Pellegrinaggi (ORP) in der Türkei weilt, berichtet, dass die türkische Regierung bereits große Vorbereitungen trifft, um die archäologische Stätte von Nicäa für Pilger zugänglich zu machen. Der 1700. Jahrestag des ersten ökumenischen Konzils von 325 nach Christus sei ein Moment von enormer spiritueller und historischer Bedeutung, sowohl für die katholische Kirche als auch für die gesamte Christenheit.
In einer Zeit geopolitischer Spannungen – vom Krieg in Gaza über die instabile Lage in Syrien und im Irak bis hin zur Flüchtlingskrise – betonte Palinuro zudem die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. „Die Geschichte hat viele Vorurteile geschaffen, oft im Gegensatz zwischen Osten und Westen. Unser Auftrag ist es, Brücken des Friedens zu bauen, und zwar durch den alltäglichen Dialog“, erklärte er. Besonders lobte er die Rolle der Türkei als Vermittler zwischen verschiedenen Konfliktparteien, darunter im Nahen Osten sowie zwischen Russland und der Ukraine.
Ein persönlicher Weg des Glaubens
Der Apostolische Vikar schilderte auch seinen persönlichen Weg nach Istanbul. Ursprünglich war er 12 Jahre lang Pfarrer in der italienischen Provinz Avellino, bevor er sich nach einer Pilgerreise auf den Spuren des Apostels Paulus 2011 entschloss, in die Türkei zu ziehen. Seine Stationen führten ihn zunächst nach Izmir, dann nach Trabzon und schließlich nach Istanbul – Orte, an denen er sich niemals hätte vorstellen können, zu leben.
Seit seiner Ankunft setzt sich Palinuro aktiv für den ökumenischen Dialog ein. „In Istanbul und allgemein in der Türkei ist der ökumenische Weg viel weiter fortgeschritten als in vielen anderen Teilen der Welt“, erklärte er. Besonders hervorzuheben sei das enge und brüderliche Verhältnis zum orthodoxen Patriarchen Bartholomaios, mit dem eine tiefe Verbundenheit und ehrlicher Austausch bestehe.
Abschließend hob der Apostolische Vikar die Hoffnung hervor, dass der bevorstehende Jahrestag des Konzils von Nicäa nicht nur ein historisches Gedenken bleibe, sondern ein Zeichen der Einheit und Versöhnung innerhalb der christlichen Kirchen setzen könne – möglicherweise mit Papst Franziskus an der Spitze.
(vatican news - mg)
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