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Es fehle an schwerem Gerät für die Lebensrettung in Myanmar nach dem Erdbeben, heißt es in Medienberichten Es fehle an schwerem Gerät für die Lebensrettung in Myanmar nach dem Erdbeben, heißt es in Medienberichten  (bgnmmo)

Nach Erdbeben in Myanmar: Kardinal mahnt zu Waffenruhe

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Region Mandalay mit unzähligen Toten hat der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Myanmar alle verfeindeten Gruppen zu einer Waffenruhe gemahnt und dringt auf humanitäre Korridore.

Anne Preckel und Deborah Castellano Lubov - Vatikanstadt

Das heftige Erbeben verwüstete vor allem die Region Mandalay, wo sich laut UNO fast die Hälfte der Bürgerkriegsflüchtlinge aufhält. Laut erster Schätzungen starben über eintausend Menschen und es gab über zweitausend Verletzte, viele wurden obdachlos, Gebäude und wichtige Brücken stürzten ein. Die Militärjunta rief für sechs Regionen den Notstand aus und bat um internationale Hilfe. Angesichts der politischen Lage ist das ein ungewöhnlicher Schritt – frühere Militärregimes hatten selbst nach schweren Naturkatastrophen ausländische Hilfe abgelehnt.

Humanitäre Korridore zulassen 

Die Menschen in Myanmar bräuchten nach dem Erdbeben vor allem „Lebensmittel, Unterkünfte, Medikamente und alle lebensrettenden Materialien“, berichtete Kardinal Charles Maung Bo im Interview mit Radio Vatikan. Mit Blick auf den Bürgerkrieg und seine Folgen mahnte der Erzbischof von Rangun:

„Mehr als alles andere braucht unser Volk Frieden und nicht die aufgewühlte Angst, die durch die multidimensionale Krise ausgelöst wird. Ich habe an alle Beteiligten appelliert, dringend humanitäre Hilfe zu leisten und ungehinderten Zugang zu den betroffenen Menschen zu gewähren. Ich habe alle verfeindeten Gruppen eindringlich zur Waffenruhe aufgerufen.“

Das Erdbeben verwüstete in Myanmar Gebiete, die teils unter der Kontrolle von Junta-Gegnern stehen und teils von der Militärregierung beherrscht werden. Trotz der Katastrophe geht der Bürgerkrieg offenbar weiter: so soll die Militärjunta wenige Stunden nach dem Erdbeben zwei Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung in der Ortschaft Chaung-U in Sagaing durchgeführt haben.

Kardinal Bo fordert die Kriegsparteien dazu auf, einen humanitären Korridor zuzulassen, damit Essen, Medizin und weitere Nothilfen zu den Menschen gelangen können.

„Ich appelliere an alle, die gegeneinander sind, jetzt zusammenzukommen und die Tränen aller zu trocknen. (…) Der freie Fluss aller Hilfsgüter und die Unterstützung aus anderen Ländern müssen erleichtert werden. Lassen Sie uns dies ermöglichen, indem wir alle Beschränkungen lockern. Lassen Sie alle, die in unser Land kommen, um zu helfen, willkommen sein, und sorgen Sie für die nötige Sicherheit, um die am meisten betroffenen Menschen zu erreichen“, formulierte er den Appell im Interview mit Radio Vatikan.

Trauernde, die Opfer in der Familie zu beklagen haben
Trauernde, die Opfer in der Familie zu beklagen haben   (AFP or licensors)
Hier zum Hören

Kardinal aktivierte Hilfsnetzwerk

Die religiösen Gruppen im Land seien „der beste Kanal, um den Bedürftigen Hilfe zu bringen“, ist Kardinal Bo überzeugt. Die katholische Kirche bemühe sich trotz der erschwerten Lage darum, „überall zu helfen“, berichtete er. Er selbst habe kurz nach dem Erdbeben eine Dringlichkeitssitzung einberufen und ein kirchlichen Notfallprotokoll („Myanmar Earthquake Response Church Initiative“) ins Leben gerufen, um die Hilfe der Kirche und Caritas zu koordinieren.

Von der unterstützenden Solidarität ausländischer Hilfswerke und die Nähe des Papstes zeigte sich Bo berührt. Die jüngste Beistandsbekundung von Franziskus sei ein „Balsam des Trostes“, formulierte der asiatische Erzbischof, überhaupt sei der Papst „ein treuer Hirte für unser Volk“:

„Nach seinem Besuch in Myanmar im Jahr 2017 sah es so aus, als hätte sich der Papst in unser Volk verliebt. Während der schwierigen Zeit in den letzten Jahren (des Bürgerkriegs, Anm.) zeigte er große Sorge und Unterstützung. Seine unaufhörlichen Appelle für Frieden und Versöhnung haben unserem Volk immer wieder Trost gespendet.“

Das Beben von Freitag mit einer Stärke von 7,7 auf der Richterskala traf besonders die myanmarische Millionenstadt Mandalay nahe dem Epizentrum. Schwere Zerstörungen werden auch aus der Hauptstadt Naypyidaw und der Region Sagaing gemeldet. Die Lebensrettung gestaltet sich als schwierig; es mangele an Personal, medizinischem Fachpersonal und schwerem Gerät, so dass Einsatzkräfte teils mit bloßen Händen in den Trümmern nach Verschütteten und Toten grüben, berichteten myanmarische Exilmedien. Das Beben war auch in Thailand, China und Vietnam spürbar und richtete dort teils Schäden an.

Das Interview mit Kardinal Bo holte Deborah Castellano Lubov von vatican News ein.

(vatican news – pr)
 

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30. März 2025, 09:36
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