Indien: Erzbistum Goa lehnt Bauvorhaben am Franz-Xaver-Grab ab
Konkret geht es um ein Bauvorhaben im Rahmen eines bundesweiten Programms, das touristische Infrastruktur an religiösen Stätten verbessern soll. In der früheren portugiesischen Kolonie Goa soll demnach eine große Touristenanlaufstelle namens „Heritage Interpretation Centre“ mit Parkplatz direkt neben der Basilika entstehen. Diese gehört als Grabstätte des heiligen Franz Xaver zum UNESCO-Welterbe.
Laut dem indischen Tourismusminister Rohan Khaunte sei das Projekt „nach mehrfachen Konsultationen mit den Kirchenbehörden und mit deren Zustimmung“ geplant worden. Dem widersprach der Finanzverwalter des Erzbistums, Pater Noel D’Costa, gegenüber UCA News. Die Erzdiözese Goa und Daman habe „keine Unbedenklichkeitserklärung für die Durchführung und Umsetzung“ des Bauvorhabens erteilt. Er selbst habe die Erzdiözese bei den Planungstreffen vertreten.
Architekten, Ingenieure und Denkmalexperten, die mit der Kirche verbunden sind, hätten das Projekt kritisch geprüft. Es habe „ernste Einwände hinsichtlich Standort, Größe, Stil und Relevanz des geplanten Gebäudes“ gegeben, ebenso gegen das Parkplatzkonzept, so D’Costa. Er habe bereits am 29. Juni 2022 in einer Sitzung auf „ernste Vorbehalte“ hingewiesen.
Spirituelles Zentrum
Goa gilt als spirituelles Zentrum der Christen in Indien. Es war über 450 Jahre portugiesische Kolonie und ist immer noch vom Katholizismus geprägt. Die Region beherbergt bedeutende Kirchen. Das Grabmal des Jesuitenheiligen Franz Xaver in der Basilika Bom Jesus ist ein zentraler Wallfahrtsort für Katholiken in ganz Indien. Gegenüber liegt die Kathedrale, geweiht der heiligen Katharina von Alexandrien, mit dem Sitz des Erzbischofs von Goa, derzeit Kardinal Filipe Néri Ferrão.
Goa gilt als eines der beliebtesten Reiseziele des Subkontinents sowohl für inländische als auch für internationale Touristen. Die Regierung fördert Goa gezielt als Marke für Kultur-, Strand- und religiösen Tourismus.
(ucan - gs)
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