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Pilger auf dem Petersplatz Pilger auf dem Petersplatz  (Vatican Media)

Italien: Synodalversammlung vorerst ohne Abschlussdokument

Die Synodale Versammlung der italienischen Kirche ist ohne ein endgültiges Abschlussdokument zu Ende gegangen. Mit überwältigender Mehrheit sprachen sich die Delegierten dafür aus, erst im Oktober darüber abzustimmen, wenn Änderungen eingearbeitet sind.

Zum Abschluss der Versammlung verkündete Kardinal Matteo Zuppi, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), dass auch die Generalversammlung der Bischöfe, auf der das Dokument ursprünglich im Mai diskutiert werden sollte, auf November verschoben werde. Die Entscheidung, den Abstimmungsprozess zu verzögern, solle Raum für eine tiefere Auseinandersetzung mit den Vorschlägen der Delegierten geben.

„Die Kirche zeigt sich dynamisch und lebendig“, erklärte Zuppi und betonte, dass es positiv sei, als Gemeinschaft zu wachsen. Die Verschiebung der Bischofsversammlung, ein traditionell fester Termin, sei ein Zeichen dafür, dass der Reflexionsprozess ernst genommen werde.

Synodales Dokument unter massiver Kritik

Während der dreitägigen Beratungen wurden so viele Änderungsvorschläge eingebracht, dass das Abschlussdokument vollständig überarbeitet werden muss. „Die Anpassung einzelner Abschnitte reicht nicht aus“, stellte Erzbischof Erio Castellucci, Verantwortlicher für den Synodalen Prozess, klar. Nun soll die finale Fassung am 25. Oktober zur Abstimmung gestellt werden, bevor eine Umsetzungsphase beginnt.

Die Versammlung nahm Erfahrungen, Probleme und Ressourcen der italienischen Kirche genau in den Blick. Ein mit großer Mehrheit verabschiedeter Vorschlag (835 von 854 Stimmen) sieht vor, dass die Endfassung des Dokuments vom Nationalen Ausschuss des Synodalen Weges weiter ausgearbeitet wird. Dieser wird die während der Versammlung gewonnenen Erkenntnisse berücksichtigen.

Offene Fragen: Frauen, LGBTQ+ und Missbrauch 

Das Dokument habe zwar die Rolle der Frauen anerkannt, enthalte jedoch keine Hinweise auf mögliche Weiheämter für sie, hieß es.  Auch der Umgang mit Menschen nicht-heterosexueller Orientierung wurde nur am Rande erwähnt: Statt konkreter Reformvorschläge sei lediglich deren Begleitung vorgesehen. Besonders wurde zudem die mangelnde Thematisierung sexuellen Missbrauchs innerhalb der Kirche kritisiert. Die Delegierten hätten den Entwurf mit einer „Lawine“ an Änderungsanträgen überhäuft, die nun in die Überarbeitung einfließen sollen.

Eine breite Beteiligung - doch reicht das?

An der Versammlung nahmen rund 1.000 Menschen teil, darunter 540 Personen ohne Weihe. Frauen stellten mit 277 Teilnehmerinnen die größte Gruppe. Von den mehr als 200 Bischöfen Italiens waren 168 anwesend.

Die italienische Kirche, mit rund 50 Millionen Gläubigen die größte Europas, kämpft seit Jahren mit sinkenden Gottesdienstbesuchen und zurückgehenden Priesterweihen. Papst Franziskus hatte 2021 den Synodalen Prozess angestoßen, der sich zunächst auf methodische Fragen konzentrierte – anders als der deutsche „Synodale Weg“, der konkrete Reformen ins Zentrum stellte.

Zum Abschluss der Beratungen bekräftigten die Teilnehmer ihre Botschaft an den Papst: „Dynamismus und Synodalität sind das Wesen dieses Prozesses.“ Sie betonten, dass alle kirchlichen Ämter gemeinsam voranschreiten müssten – mit ihren jeweiligen Kompetenzen, aber in Harmonie. „Freude und Verantwortung“ seien die zentralen Gefühle, die diesen Reformprozess geprägt hätten. Nun liegt es an der Kirche, aus der Theorie Praxis werden zu lassen. 

(pm/avvenire/kna - cs)

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03. April 2025, 15:19
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