Südkorea: „Vertrauen des Volkes zurückgewinnen“
Die politische Führung des Landes solle sich „mit aller Kraft dafür einsetzen, das Vertrauen des Volkes zurückzugewinnen und Harmonie herzustellen“, heißt es in einem Aufruf der Bischöfe, aus dem die Agentur Sir an diesem Freitag zitiert. „Insbesondere fordern wir die Politiker auf, nicht zu vergessen, dass sie da sind, um dem Volk zu dienen, und eine Politik des gegenseitigen Respekts und des Zuhörens zu fördern, die auf Koexistenz ausgerichtet ist“, schrieb Bischof Iong-hoon Ri, der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Neuwahlen stehen an
Das Verfassungsgericht in Seoul hatte Yoon Suk Yeol zuvor seines Amtes enthoben und den Weg für Neuwahlen frei gemacht, wie am Morgen bekannt wurde. Yoon war im Dezember wegen seiner Verhängung des Kriegsrechtes bereits suspendiert worden. Die Richter werteten die Maßnahme, die eine Staatskrise auslöste, als Verstoß.
„Die Zeit der Justiz ist mit dem Urteil über die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol zu Ende gegangen. Jetzt beginnt die Zeit der Politik“, richteten die Bischöfe den Blick auf die Neuwahlen. Der Prozess müsse „auf demokratische und reife Weise erfolgen“ und auf soziale Versöhnung und Gemeinwohl zielen. Die katholische Kirche sei bereit, das Land in dieser heiklen Phase zu begleiten und bete für Gerechtigkeit und Frieden.
Unglückliches Kapitel
Die durch Yoon und die politische Polarisierung ausgelöste Staatkrise in Südkorea bezeichnete der Bischofskonferenz-Vorsitzende als „unglückliche Seite der Geschichte, die niemand hätte sehen wollen“. Nach seiner Amtsenthebung entschuldigte sich Yoon bei der Bevölkerung. „Es tut mir aufrichtig leid und bricht mir das Herz, dass ich nicht in der Lage war, Ihre Erwartungen zu erfüllen“, hieß es in einer Mitteilung.
(sir – pr)
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