Suche

Universitätscampus Universitätscampus  (2024 Getty Images)

Papst: Gute Bildung formt den ganzen Menschen

Papst Franziskus hat vor „unerreichbaren Stereotypen“ gewarnt, denen junge Menschen nachhängen. Als Gegenmittel empfahl er Bildung, die den ganzen Menschen formt und ihn für Gottes Plan öffnet.

Vor Angehörigen einer spanischen Universitätsstiftung rief Franziskus an diesem Freitag dazu auf, bei der Bildung für Studierende „mit einer modernen, aktuellen, agilen, pädagogischen Sprache und einer genauen Analyse der Realität“ zu arbeiten, zugleich aber immer den großen Horizont im Blick zu behalten. Ziel sei es, „dass wir ganze Männer und Frauen formen, keine illusorischen Nachbildungen unerreichbarer Ideale. Ganzheitliche Personen, die versuchen, das Beste zu geben, in dem Dienst, zu dem Gott sie berufen hat“, so der Papst. Er kenne einige „allzu liberale“ Universitäten in Amerika, die bloß „Techniker und Spezialisten ausbilden und dabei vergessen, dass sie Männer und Frauen ausbilden müssen.

Hier zum Hören:

„Keine Techniker und Spezialisten ausbilden und dabei vergessen, dass sie Männer und Frauen ausbilden müssen“

Mehr zur Audienz

Franziskus äußerte sich in einer Audienz für die Blanquerna-Stiftung der Privatuniversität Ramon Llull in Barcelona. Das Denken des namensgebenden mittelalterlichen Philosophen (1232 – 1316), ein Seliger der Kirche, gilt als schwer zugänglich, doch Ramon Llull schrieb auch Erziehungsratgeber für das Volk. Franziskus würdigte den mallorquinischen Gelehrten für sein Bemühen, einerseits die Gesellschaft seiner Zeit genau zu beschreiben und andererseits „auf pädagogische Weise Modelle christlichen Lebens aufzuzeigen, die jeder Person helfen können, Christus zu folgen“.

Das sei von erstaunlicher Aktualität, sagte der Papst unter Verweis auf damalige und heutige Modelle geglückten Lebens. „Wie viel Schmerz und Frustration verursachen heute, sogar mehr als zur Zeit des Seligen, die unerreichbaren Stereotypen, die uns von den Märkten und Interessengruppen aufgezwungen werden. Wie groß ist die Aufgabe, jungen Menschen Gottes Plan für jeden von ihnen zu zeigen.“ Gute Bildung, so der Papst, ziele nicht auf das Streben nach Karriere, sondern mache klar, dass eine verantwortungsvolle Position „eine Antwort auf eine Berufung“ darstelle. „Karrierismus richtet viel Schaden an, weil er nicht gemeinschaftlich, sondern individualistisch ist“, sagte Franziskus.

„Karrierismus richtet viel Schaden an, weil er nicht gemeinschaftlich, sondern individualistisch ist“

(vatican news – gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

03. Mai 2024, 11:45