D: Streit um eucharistische Gastfreundschaft
Nach seiner Darstellung haben sich sieben Bischöfe unter Führung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki an den Vatikan gewandt. Sie halten eine am 20. Februar von der Bischofskonferenz mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossene pastorale Handreichung für konfessionsverschieden Ehen für unrechtmäßig. Aus ihrer Sicht verstößt der Text, so berichtet der Stadt-Anzeiger, gegen die katholische Glaubenslehre und die Einheit der Kirche.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, war nach Darstellung des Blattes über den Brief an den Vatikan nicht informiert. Die sieben Bischöfe verweisen nach Angaben der Zeitung, der der Brief vorliegt, auf eine Reihe offener dogmatischer und kirchenrechtlicher Fragen. Sie bitten den Vatikan um Hilfe und um Klärung.
Konkret ging das Schreiben sowohl an den Präfekten der Glaubenskongregation, Luis Ladaria, als auch an den „Ökumene-Minister“ des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, so der Stadt-Anzeiger.
Neben Woelki wurde der dreiseitige Brief nach Angaben der Zeitung auch vom Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sowie den Bischöfen Konrad Zdarsa (Augsburg), Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Wolfgang Ipolt (Görlitz), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Stefan Oster (Passau) unterzeichnet. „Der Vorgang ist in der jüngeren Kirchengeschichte beispiellos“, urteilt das Kölner Blatt. Es erinnert gleichwohl an den Konflikt zwischen den deutschen Bischöfen und dem damaligen Papst Johannes Paul II. über die Schwangerenkonfliktberatung.
Kardinal Marx hat nach Angaben des Stadt-Anzeigers an die sieben Bischöfe geschrieben. Dabei zeigt er sich befremdet über ihr Vorgehen und betont, dass sich dieses Hilfsersuchen lediglich aufs einen Entwurfstext beziehe, an dem noch Änderungen möglich seien. Die geäußerten Zweifel der sieben Bischöfe weist Marx ausdrücklich zurück. Marx sandte seine Antwort mit Datum vom 4. April sowohl an den Vatikan als auch an alle deutschen Bischöfe, so der Kölner Stadt-Anzeiger.
(ksta-online – sk)
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