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Papst Franziskus umarmt ein Kind Papst Franziskus umarmt ein Kind 

Papst: „Niemand weiß, wer in den Himmel kommt und wer nicht“

Niemand kann sagen, ob ein Mensch, der stirbt, in den Himmel kommt oder verworfen wird. Das sagte Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Menschen aus Rumänien in schwierigen Lebenslagen.

Franziskus empfing die Jugendlichen bereits am 4. Januar, der Vatikan veröffentlichte erst an diesem Montag einen Teil des Gesprächs als Mitschrift.

Einer der Jugendlichen hatte Franziskus erzählt, im Waisenheim sei ein Freund von ihm am Gründonnerstag verstorben, und der (orthodoxe) Priester habe gesagt, er sei als Sünder gestorben und werde deshalb nicht ins Paradies kommen. Der Papst antwortete, vielleicht sei der Priester falsch verstanden worden oder habe einen schlechten Tag gehabt, „jedenfalls sage ich dir, dass Gott uns alle ins Paradies bringen will, ohne Ausnahme“. Auch von Judas könne kein Mensch sagen, ob er nicht vielleicht doch ins Paradies gekommen sei. Franziskus erinnerte an das Bild vom Herrn als gutem Hirten, der das verletzte Schaf auf seinen Schultern heimtrage, und sagte, „wie ich Jesus kenne, bin ich sicher, dass er das in der Karwoche mit eurem Freund getan hat“.

 

„Manche Warum-Fragen haben keine Antwort“

 

„Warum haben wir dieses Schicksal? Was für einen Sinn hat das?“, wollten die Jugendlichen vom Papst wissen. Franziskus sagte, auf manche Warum-Fragen gebe es keine Antwort, wohl aber gebe es Antworten auf Wozu-Fragen. „Das Ziel ist die Heilung“, erklärte der Papst und verwies auf den blind geborenen Mann im Evangelium, über den die Jünger Jesus fragten, ob er selbst oder seine Eltern an seiner Krankheit schuld seien. „Das Wozu ist eine Begegnung, die vom Schmerz heilt, von der Krankheit, vom Leiden. Aber es ist ein Wozu für später, am Anfang kann man es nicht wissen.“

Zum Weinen brachte den Papst nach eigenem Bekunden die Frage eines jungen Mannes, der erzählte, seine Mutter habe ihn mit zwei Monaten im Waisenheim abgegeben, er habe sie mit 21 Jahren wiedergefunden, aber sie habe nichts von ihrem Sohn wissen wollen: „Warum akzeptiert sie mich nicht?“, wollte der junge Mann vom Papst wissen. Franziskus sprach von der „großen Fragilität“ vieler Erwachsener, „die in eurem Fall von dem großen Elend, den vielen sozialen Ungerechtigkeiten herrührt“, sowie von der geistlichen Armut. Veränderungen bräuchten viel Zeit, antwortete Franziskus dem jungen Mann. „Deine Mutter liebt dich, aber sie weiß nicht wie, sie kann es nicht ausdrücken. Sie kann es nicht, weil das Leben hart ist und ungerecht. Ich verspreche dir zu beten, damit sie dir eines Tages ihre Liebe zeigen kann.“

Die rumänischen Kinder und Jugendlichen waren dank einer italienischen katholischen Hilfsorganisation von Freiwilligen in den Vatikan gekommen.

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19. Februar 2018, 18:42