D: Erzbischof Heße bietet Gespräche zu Schulschließungen an
Gegenüber einer Gruppe protestierender Eltern vor der Hamburger Kathedrale, dem Mariendom, räumte Heße zudem Probleme bei der Verständigung ein: „Es ist viel Kommunikation gelaufen, aber angesichts dessen, was Sie hier tun, ist zu wenig gelaufen.“ Heße wolle für mögliche weitere bevorstehende Einschnitte in der Erzdiözese daraus lernen und „es dann besser machen“.
Die 400.000 Mitglieder zählende Erzdiözese Hamburg ist mit rund 79 Millionen Euro verschuldet. In der vergangenen Woche hatte Generalvikar Ansgar Thim angekündigt, bis zu 8 der 21 katholischen Schulen in Hamburg schließen zu müssen. Über die Zukunft von drei dieser acht Schulen wird Heße zufolge noch verhandelt: „Wenn die drei Schulen noch weitergeführt werden können, wäre das ein großer Schritt“, so der Erzbischof. „Bei den anderen fünf Schulen sehe ich aber mehr Schwierigkeiten als Lösungen.“
Heße machte zudem deutlich, dass ihm die finanzielle Lage der Erzdiözese bei seinem Amtsantritt so nicht bekannt gewesen sei: „Ich habe mir das alles, als ich vor drei Jahren hier hergekommen bin, so nicht vorgestellt“, erklärte er. „Ich erlebe jetzt die Realität, so wie sie ist; der muss ich mich auch stellen.“
Im Gottesdienst hatte Heße zuvor betont, dass er „um viele Verletzungen, Enttäuschung, Wut und Tränen“ wisse, die in den vergangenen Tagen geflossen seien. „Auch mir tut das weh, auch mir geht das ins Herz“, sagte er. „Wir tragen eine schwere Last aus der Vergangenheit.“ Fehler und Versäumnisse seien gemacht worden und müssten nun mutig angesprochen werden. „Nichts tun geht nicht“, so Heße; und alles, was man nun tue, müsse auch klar in die Zukunft führen. Zum Auftakt der nach dem Patron der Erzdiözese benannten Ansgar-Woche war bei dem Gottesdienst zudem die sogenannte Ansgar-Medaille an vier engagierte und verdiente Katholiken verliehen worden.
(kna - cs)
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