Österreich: „Beicht-Boom“ im Stephansdom
„Vor zwei Jahren haben wir das Beichtangebot stark erhöht. Mittlerweile haben wir einen Pool von eigenen und 60 zusätzlichen Priestern“, so Faber. Von morgens bis abends könnten Menschen in der Dompfarrei beichten, ohne Anmeldung, sieben Tage die Woche.
In St. Stephan ist der hölzerne Beichtstuhl laut dem Dompfarrer längst Geschichte: „Der Holzbeichtstuhl ist hinausgeflogen und vollständig durch ein Beicht- und Aussprachezimmer ersetzt worden.“ Für Ostern würden zwei bis drei zusätzliche Beichtzimmer angeboten, um die Nachfrage zu stillen. Denn nicht nur Wiener, sondern auch Touristen wollten beichten.
Großer Andrang
Vor den Feiertagen sei der Andrang immer besonders groß. Es kämen „durch die Bank alle, die etwas auf dem Herzen haben“. Seien es Probleme in der Beziehung, mit anderen Generationen, mit dem Fremden oder einfach mit sich selbst. Vor allem dann, „wenn es hart auf hart kommt“, sei die Kirche noch immer gefragt.
Nicht nur wegen der zahlreichen Beichtmöglichkeiten im Dom komme es vor, dass hier sehr viele Menschen wieder in die Kirche eintreten. So konnte der Dompfarrer nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 110 Personen bei ihrem Weg zurück in die Kirche begleiten. „Jeder Mensch ist unrettbar gottessüchtig, gottessehnsüchtig“, so Faber über den tiefsten Grund eines Wiedereintritts.
(kap – jg)
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