Österreich: ‚Viri probati‘ ja, Sonderweg nein
In einem Interview sprach er sich aber aber gleichzeitig gegen einen „Sonderweg“ in der Diözese Linz aus. Scheuer erinnerte daran, dass er das Thema bereits 2005 bei einer Bischofssynode eingebracht habe. „Damals ist es nicht aufgegriffen worden. Inzwischen gibt es wieder Diskussionen, ob ein Experiment gemacht werden soll. Grundsätzlich würde ich das erhoffen.“ Ein Linzer Alleingang komme aber nicht in Frage, er werde sich „nicht von anderen Diözesen Österreichs oder der Weltkirche abspalten“.
Wenn auch bewährte verheiratete Männer Priester werden könnten, hieße das für ihn kein „Abschaffen des Zölibats“, erklärte der Bischof. Denn eine Voraussetzung dafür sei für ihn auch, „dass man den Zölibat und die damit verbundene Lebensform nicht in Bausch und Bogen verachtet, was gegenwärtig aber geschieht“. Da wünsche er sich eine größere Wertschätzung, so Scheuer.
Über bestimmte weitere Anliegen, die im Zuge der Kirchenreformdebatte immer wieder - etwa von der österreichischen Pfarrer-Initiative - angesprochen werden, wie zum Beispiel die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten, „muss intensiv geredet werden“, meinte der Linzer Bischof. Im Bereich der Ehe und der Familie sei dies in den jüngsten Synoden auch geschehen. Alle Forderungen der Pfarrer-Initiative (z.B. die Zulassung auch von Frauen zum Priesteramt oder „priesterlose Eucharistiefeiern“, Anm.) aufzugreifen hätte allerdings „damals wie heute einen Riss für die Kirche bedeutet, den wir nicht überstehen würden“, gab Scheuer zu bedenken.
(kap – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.