Österreich: Für eine „Abrüstung der Worte“
„Er fragte mich, was ich mir von der Politik wünsche. Meine Antwort war ganz spontan: Behutsamkeit in der Sprache!“
Diese Behutsamkeit wünsche er sich nicht nur für die Politik, „sondern überhaupt“, so der Wiener Erzbischof: „Es beginnt meist mit Worten, und endet in Taten. Ein unbedachtes Wort löst einen Streit aus. Die Worte werden heftiger, lauter, schärfer. Bald ist der Konflikt nicht mehr zu bremsen. Es kommt zu Handgreiflichkeiten, zur Gewalt.“ Kriege würden meist mit Worten beginnen.
Schönborn: „Hasspropaganda gab es zu allen Zeiten, und sie hat viele böse Folgen gehabt. Heute bieten die anonymen Postings eine bisher nicht gekannte Möglichkeit, andere mit ungebremster Aggression herunterzumachen.“
Deshalb der Appell des Kardinals: „Vorsicht mit der Sprache! Wie oft bereuen wir ein böses Wort, das uns herausgerutscht ist. Und wie viel Gutes können wir tun, indem wir einfach mit Wertschätzung miteinander sprechen. Die Zunge, sagt die Bibel, ist wie ein kleines Feuer, das einen großen Wald in Brand stecken kann. Ein Meister, wer die Zunge beherrschen kann!“
(kap – sk)
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