Kardinal Müller findet Vatikan-Erklärung zu Kommunion dürftig
Die Mitteilung gehe an zentralen Punkt vorbei, nämlich dass es „keine sakramentale Gemeinschaft ohne kirchliche Gemeinschaft" geben könne. Das sagte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation dem Magazin „National Catholic Register" am Freitag. Der Papst und die Glaubenskongregation hätten „ganz klare Orientierung" zu geben, „nicht qua persönlicher Meinung, sondern gemäß dem überlieferten Glauben", sagte Müller.
Der in Rom ansässige Kardinal warnte vor einer Übertragung von lehrmäßigen Kompetenzen auf nationale oder regionale Bischofskonferenzen. „Dem müssen wir widerstehen", so Müller. Bischofskonferenzen seien von „sekundärer Bedeutung" für den Papst. Es sei unmöglich, dass Bischöfe mit Mehrheiten über Angelegenheiten der katholischen Lehre abstimmten. Wenn das Prinzip der Einheit von sakramentaler Gemeinschaft und kirchlicher Gemeinschaft zerstört werde, „wird die katholische Kirche zerstört", so Müller.
Der Vatikan hatte am Donnerstag den Konflikt um den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner an die deutschen Bischöfe zurückverwiesen.
(kap - gs)
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