Bischof Feige zum Kommunionsstreit: Zwei Kirchenbilder
„Einige wollen um jeden Preis ein System aufrechterhalten, in dem das Lehramt beziehungsweise die Bischöfe die Regeln aufstellen“, so Feige im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Montag. Abweichungen würden in dieser Sicht „entweder geduldet, solange sie das System nicht in Frage stellen oder sollen als Gnadenakt wahrgenommen werden“. In diesem Denkmuster sei die Kirche ein „geschlossenes System, in dem klar ist, wer dazugehören darf und wer nicht“, so Feige .
Die Befürworter einer Regelung des Kommunionsempfangs für nichtkatholische Ehepartner in Deutschland, zu denen sich Bischof Feige selbst zählt, sähen dagegen die Möglichkeit eines anderen Weges: „Wir (...) setzen letztlich auf einen geistlichen Weg und die Gewissensentscheidung des Einzelnen. Da wird Macht abgegeben. Das wollen wohl manche nicht, vielleicht, weil sie einem vorkonziliaren Kirchenbild verhaftet sind.“
Papst: Der Ortsbischof entscheidet, nicht die Bischofskonferenz
Feige bezog sich mit diesen Aussagen auf die Kritiker und Befürworter der so genannten „Orientierungshilfe“ der Deutschen Bischofskonferenz über die Teilnahme nichtkatholischer Ehepartner am Abendmahl. Das Papier war von zwei Dritteln der Bischöfe gutgeheißen worden. Der Vatikan hatte es danach als überarbeitungswürdig eingestuft.
Papst Franziskus präzisierte die Forderung am Donnerstag in einem Interview: Die Vorschläge seien zwar inhaltlich in Ordnung und kirchenrechtskonform, so der Papst. Allerdings sei die Zuständigkeit ein Problem: Das Kirchenrecht benenne den Ortsbischof als denjenigen, der über diese Frage zu entscheiden habe, und nicht die Bischofskonferenz, so Franziskus.
(faz - pr)
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