Woelki: Unabhängige Experten sollen Missbrauch aufklären
Der Kardinal rechnet dabei mit „sehr schmerzhaften“ Ergebnissen. „Die Aufklärung, wie wir in Fällen sexualisierter Gewalt gehandelt haben und welche Fehler gemacht wurden, ist von höchster Bedeutung“, so der Kölner Erzbischof. Deshalb müssten Fehlverhalten, Versäumnisse und - auch institutionelles - Versagen aufgeklärt werden. Woelki spricht von einer „Woche der bitteren Wahrheit“. In vielen Gesprächen und Nachrichten, die ihn erreichten, sei der Tenor: „Es muss etwas passieren. So kann es nicht weitergehen. Und ich sage: Sie haben Recht! So kann es wirklich nicht weitergehen.“ In seinem Bischofswort betont der Kölner Erzbischof zugleich, dass die Präventionsarbeit zur Verhinderung künftiger Untaten in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden sei. Es gehe um Vertrauen in die Kirche, so Woelki.
Neben der beschämenden Erkenntnis, dass Vertreter der Kirche vielen Menschen Leid angetan hätten, sei für ihn besonders schlimm zu sehen, dass die Kirche vielen Menschen inzwischen schon so gleichgültig geworden sei, „dass sie sich nicht mal mehr jetzt über die Kirche aufregen. Auch hier muss die Aufarbeitung beginnen, wollen wir neue Zeichen und Impulse setzen“. Die deutschen Bischöfe wollen am Dienstag bei ihrer Herbstvollversammlung die Ergebnisse einer bundesweiten Studie zu Missbrauch in der katholischen Kirche vorstellen.
(kna – mg)
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