D: Muslime sollen eigene Religiosität finden
In einem Interview des „Tagesspiegels“ (Montag) sagte er, „wir haben viel zu lange dabei zugesehen, wie Kräfte aus dem Ausland den deutschen Muslimen vorschreiben, wie sie ihre Religion zu leben haben“. Weiter sagte er, „weil auch sie ihre Heimat hier haben, werden wir sie nun mehr darin unterstützen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken“. Das solle in Zukunft die Islamkonferenz leisten.
„Wir wollen für die deutschen Muslime mehr Gesprächsformate schaffen. Auch der Minister wird die deutschen Muslime offensiv ermuntern, die Debatte um einen deutschen Islam zu führen.“ Kerber betonte, man werde sich von der Türkei dabei nicht hereinreden lassen. „Wir wollen helfen, dass Muslime in Deutschland ihre eigene Religiosität finden. Das wird Ankara womöglich nicht gefallen und zu Konflikten führen. Aber das werden wir aushalten.“
Am 28. September wird Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet. Im Frühjahr wurde Kerber Staatssekretär im Bundesinnenministerium, dort hat er schon einmal, von 2006 bis 2009, die Islamkonferenz verantwortet. Unter Horst Seehofer (CSU) hat er diese Aufgabe erneut übernommen. Kerber sagte, er sei „begeistert“, wie groß die Zahl der „sachkundigen muslimischen Gesprächspartner“ in der Zwischenzeit geworden sei. Sie nähmen für sich in Anspruch, „ihre deutsche Heimat“ mitzugestalten. Dabei wolle er sie unterstützen.
(kna – mg)
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