D: Malteser Kinderromwallfahrt im Vatikan
Zusammen mit sechs anderen Kindern mit Behinderung, vier Geschwisterkindern und rund 20 Betreuern erkundet Paul für sieben Tage die Ewige Stadt. Mit dabei ist auch Käthe. Sie übernimmt in der Waffenkammer sofort die Regie. Manuel von Däniken erläutert die Geschichte des Korps und die Besonderheiten. So gelangt Käthe in Ecken, die sonst nicht gezeigt werden, beispielsweise in die Werkstatt, wo sie neugierig die Werkzeuge und die Schleifmaschine betrachtet.
Insgesamt ist der Wissensdurst der kleinen Wallfahrer groß und die Fragen reißen nicht ab: Werden die Waffen alle noch gebraucht? Zieht man die rote Samtuniform wirklich noch an? Wird die riesige Keule noch gebraucht und darf man sie mal halten? Für Heiterkeit sorgt die Erläuterung des Gardisten, dass man sie an der Pforte noch gegen Touristen einsetzen könne.
Rüstungen lassen Kinderaugen glänzen
Beeindruckt sind die Kleinen aber besonders von den Rüstungen, die hell glänzen und wunderbar poliert sind. Gelächter gibt es auch, als von Däniken erläutert, dass er die Rüstung in der ersten Stunde mit großem Stolz trägt, in der zweiten drücke sie bereits auf den Schultern, doch in der dritten Stunde wolle er sie einfach nur noch los werden. Theresa ist mit ihrem Betreuer Daniel schon wieder auf dem Weg nach draußen und will sich unbedingt im Gästebuch verewigen: Es war sehr schön bei Euch, diktiert sie ihm in die Feder – und unterschreibt eigenhändig.
Draußen im Innenhof lauschen die Kinder dann gebannt der spannenden Erzählung von Dänikens, über den großartigen Dienst für den Papst, die tolle Kameradschaft unter den Gardisten und dass man nur als Schweizer Bürger in die Garde kommt. Das bedauern die kleinen Gäste sehr. Paul hätte sich das gut vorstellen können. Besonders spannend fand er aber die Rüstungen und die Schwerter. Und auf die Frage, ob er denn auch den Papst gern beschützen möchte, nickt er heftig. Dann eilt ihm seine Mutter zu Hilfe, denn er soll ja noch sagen, dass er Ministrant ist, daheim in Passau. Gern möchte er auch mit seiner Schwester mal im Petersdom bei Franziskus ministrieren. Seine Mutter Iris Braumandl ist zusammen mit ihm das erste Mal in Rom. „Ich bin komplett fasziniert, durch die Tore reinkommen ist toll - weil ich einfach ein totaler Fan vom jetzigen Papst bin“.
Lange Maltesertradition
Vor den kleinen Wallfahrern liegen noch spannende Tage und natürlich weitere Highlights: Am Dienstag geht es auf den Aventin in die Villa Malta und am Mittwoch steht die Teilnahme an der Generalaudienz mit Papst Franziskus auf dem Programm.
Für viele Eltern von Kindern mit Behinderung ist diese Wallfahrt die einzige Möglichkeit, gemeinsam als Familie Rom zu erkunden. Besonders behindertenfreundlich ist die Ewige Stadt nämlich nicht. Das weiß auch die Organisatorin der Wallfahrt aus Augsburg, Kerstin Rosner. Aber die Malteser haben sehr viel Erfahrung gesammelt, denn die Wallfahrten für Menschen mit Behinderung nach Rom haben eine lange Tradition: Seit 1981 fanden sie insgesamt 11 mal statt. Und auch Ende September dieses Jahres heißt es wieder: Die Malteser Rollstühle kommen!
(vatican news - ck)
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