Angestrahlte Lutherstatue in Wittenberg - Archivbild vom Oktober letzten Jahres Angestrahlte Lutherstatue in Wittenberg - Archivbild vom Oktober letzten Jahres 

D: „Evangelische Kirche weniger anfällig für Missbrauch“

Die evangelische Kirche ist nach Ansicht des früheren EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber „weniger anfällig für Missbrauch“. Das sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er sehe die evangelische Kirche in einer grundsätzlich anderen Situation als die katholische.

Huber wörtlich: „Für sexuellen Missbrauch gibt es bei uns nicht dieselben strukturellen Voraussetzungen wie in der katholischen Kirche – Stichworte: hierarchische Struktur, Autoritätsverhältnisse, Pflichtzölibat, Sexualmoral.“ Auch im internationalen Vergleich habe das Phänomen „im evangelischen Bereich nicht die gleiche Dramatik“.

„Selbstkritik gehört zum Protestantismus“

Allerdings sei jeder Einzelfall zu beklagen und müsse aufgearbeitet werden, so der frühere Berliner Bischof. Er plädiere dafür, „dass wir uns auch als evangelische Kirche ein Gesamtbild erarbeiten und gemeinsam wirksame Vorkehrungen (gegen Missbrauch) treffen“.

Im übrigen gehörten „Selbstkritik und das Leiden an der eigenen Kirche“ zum „Wesen des Protestantismus“. Darum sei für Protestanten „auch die Aufarbeitung aller Arten von Skandal“ üblich.

(ksta-online – sk)
 

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30. Oktober 2018, 11:12