Missbrauch: Die bundesweite Studie der Deutschen Bischofskonferenz Missbrauch: Die bundesweite Studie der Deutschen Bischofskonferenz 

D: Mainzer Bischof fordert Überarbeitung des Kirchen-Strafrechts

Missbrauch ist ein Verbrechen. Deshalb sei es falsch, dies als „sexuelles Vergehen“ abzutun. Das sagt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Er fordert eine entsprechende Abänderung des Kirchen-Strafrechts.

 

Klare Worte müssen gefunden werden, zumal in vielen Missbrauchsfällen die zu Tätern gewordenen Priester ihre Taten verbal religiös verbrämt hätten, argumentiert der Bischof im Gespräch mit den Zeitungen der VRM (Mainzer Allgemeine/Wiesbadner Kurier). Die Sanktionen für Missbrauch durch Kleriker seien überdies oft viel zu milde. „Die Weltkirche ist gefragt, wir müssen den Katalog der Kirchenstrafen überdenken, und wir brauchen zudem einheitliche Standards“, so Bischof Kohlgraf.

Bei Missbrauchsfällen hohe Dunkelziffer befürchtet

Die bundesweite Studie über sexuellen Missbrauch katholischer Kleriker an Kindern und Jugendlichen dokumentiert eine Unzahl von Fällen. 3.677 Opfer und 1.670 Täter listet die von der Deutschen Bischofskonferenz beauftragte Studie auf. Die Dunkelziffer sei jedoch wesentlich höher, stellten die ausführenden Wissenschaftler fest.

Kohlgraf: Ausweitung der Studie wünschenswert

Laut Kohlgraf sollte diese Studie auch auf katholische Internate, Heime, Kitas, Ordensgemeinschaften und Chöre ausgeweitet werden. Bischof Peter Kohlgraf hatte bereits einige Tage zuvor vorgeschlagen, die Abschaffung des Zölibats anzudenken und diesbezüglich eine Debatte zu führen.

(pm – hoe)
 

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01. Oktober 2018, 11:30