Post aus Deutschland: Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation Post aus Deutschland: Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation 

D: Theologen wollen „konstruktive und begleitende Kritik“

Es gehört zum Auftrag der Theologie, Themen zu bearbeiten, die vielen Zeitgenossen nicht mehr vermittelbar erscheinen. Deswegen schaut eine Gruppe von Theologen „mit großer Sorge und mit Unverständnis“ auf die Vorgänge um die Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.

In einem Brief äußern Repräsentanten der katholischen Theologie-Professoren in Deutschland Kritik an Vatikanischen Institutionen und fordern den Vatikan auf, den Dialog nicht zu verweigern. Man danke ausdrücklich den Bischöfen und Ordensvertretern, welche die Integrität von Theologinnen und Theologen schützen wollten, heißt es in dem Brief.

Zum Nachhören

Dabei geht es um das Ausbleiben einer erneuten Unbedenklichkeitserklärung („Nihil obstat“) aus Rom für den bisherigen Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Frankfurt-St. Georgen, Ansgar Wucherpfennig. Der Jesuit ist im Februar zum zweiten Mal als Rektor der Hochschule des Ordens wiedergewählt worden. In einem Zeitungsinterview hatte er sich 2016 zur Frage geäußert, wie biblisches Sprechen über Homosexualität heute verstanden werden müsse. Wucherpfennig engagiert sich ebenfalls in der Seelsorge für Homosexuelle in Frankfurt.

„Grundproblem kirchlicher Kommunikation“

Die gemeinsame Erklärung des katholisch-Theologischen Fakultätentags, der Arbeitsgemeinschaften für Katholische Theologie, der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie und des Forums katholischer Theologinnen (Agenda) solidarisieren sich mit Pater Wucherpfennig. In der „Verweigerung“ des „Nihil obstat“ sehen sie „einen in Form und Inhalt nicht zu rechtfertigenden Angriff auf einen verdienten Theologen, Seelsorger und Ordensmann“.

Theologisch und pastoral drängende Themen dürften nicht disziplinarisch erledigt werden, so die Theologinnen und Theologen. Die augenblickliche Situation verschärfe „den aktuellen Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust“ der Kirche dramatisch, heißt es in dem Brief.

(vatican news/sk, -0rd)

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15. Oktober 2018, 12:23