Neuer Deutschordens-Hochmeister feierte Abtweihe im Stephansdom
Bei der Abtsbenediktion wurden dem Hochmeister das Ordensbuch sowie gemäß einer seit den 1930er Jahren bestehenden Sonderregelung auch die bischöflichen Insignien Hirtenstab und Mitra überreicht. Unter den Konzelebranten befand sich auch Bruno Platter, der vor Bayard 18 Jahre lang Hochmeister und Generalabt des Deutschen Ordens war.
Großes Fest
An dem Festgottesdienst nahmen zahlreiche Äbte, unter ihnen die Pröpste Bernhard Backovsky (Klosterneuburg) und Maximilian Fürnsinn (Herzogenburg), Erzabt Korbinian Birnbacher (St. Peter/Salzburg) sowie German Erd (Stams) teil. Auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der Vorsitzende der Superiorenkonferenz, em. Abt Christian Haidinger, feierten die Abtsbenediktion mit.
Noli timere - meus es tu
Seinen Leitspruch Noli timere - meus es tu, Fürchte dich nicht, mein bist du, hat Hochmeister Bayard dem biblischen Buch Jesaja entnommen. Jesus verlange als Qualifikation für das Hirtenamt nichts anderes als die bedingungslose Liebe zu ihm, sagte Kardinal Christoph Schönborn in der Predigt zu den bei der Abtsbenediktion gelesenen Schriftworten. „Wer Jesus liebt, der liebt auch sein Wort und wird mit allen Fasern seines Wesens versuchten, Jesus nachzufolgen.“ Wer glaube, finde im Evangelium Nahrung, Orientierung und Entscheidungskriterien für das eigene Leben finden.
66. Hochmeister
P. Frank Bayard wurde am 11. Oktober 1971 in Püttlingen im deutschen Saarland geboren. Er absolvierte zunächst eine Bankausbildung bevor er im Jahr 2000 in den Deutschen Orden eintrat. Am 19. September 2004 legte er die Ewigen Gelübde ab und band sich damit für immer an den Orden. Von 2001 bis 2008 absolvierte Pater Bayard Studien in Theologie, Geschichte und "Health Care Management" in Innsbruck und Wien. Am 22. Juli 2006 weihte ihn der damalige Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter in der Stiftskirche Weyarn zum Priester. Im selben Jahr wurde Pater Bayard als Generalrat der deutschen Brüderprovinz in die Generalleitung des Deutschen Ordens gewählt. Seit 2008 fungierte er darüber hinaus als Generalökonom des Ordens.
Rund tausend Mitglieder
Der Deutsche Orden ist heute in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem der Sorge um Kranke, Behinderte und alte Menschen. Aktuell gehören der Gemeinschaft rund 100 Ordenspriester, 200 Ordensschwestern und etwa 700 Familiaren, also Laienmitglieder, die sich den Ordensidealen durch ein Versprechen gegenüber dem Hochmeister verpflichten, an. Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund. Niederlassungen in Österreich gibt es in Wien, Gumpoldskirchen, Wildbad, Spannberg, Palterndorf und Friesach.
Sitz in der Singerstraße
Seit 1809 ist der Sitz des Hochmeisters und damit das Zentrum des Deutschen Ordens in der Singerstraße in der Wiener Innenstadt. Damit gehört der Ordo Teutonico zu den wenigen kirchlichen Institutionen, deren Generaloberer seine Residenz nicht in Rom hat.
(kap / vaticannews - hoe)
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