Marx: „Wir können nicht alle aufnehmen, aber…“
„Wir können nicht alle Menschen bei uns aufnehmen. Aber wir tragen auch für diejenigen Verantwortung, die etwa keinen Asylanspruch haben und deswegen zurückgehen müssen.“ Das sagte der Münchner Erzbischof in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“.
Für einen Christen sei es nicht egal, was mit diesen Menschen passiere, sobald sie außer Landes gebracht worden seien. „Wer langfristig denkt, sollte aber auch politisch überlegen, wie die Menschen in ihren Ländern eine faire Chance bekommen.“ Immerhin seien diese Migranten häufig jahrelang unterwegs gewesen und hätten in einigen Fällen schon jahrelang in Deutschland gelebt. „Für sie bedeutet eine Rückkehr in die Heimat in der Regel Schande.“
Im Fall von Straftätern allerdings zeigte Kardinal Marx weniger Verständnis. Wer Straftaten begehe, müsse sich den Folgen stellen – „bis hin zu einer möglichen Abschiebung“.
Kirche muss Vertrauen zurückgewinnen
In dem Interview äußerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Verständnis für Menschen, die mit der Kirche große Schwierigkeiten haben. „Als Institution sind wir seit Jahren ohne Zweifel in einer tiefen Krise und werden in unserer Glaubwürdigkeit durch jeden Skandal erschüttert. Ich kann verstehen, wenn viele mit dieser Institution hadern.“
Ihm liege viel daran, dass die Kirche sich jetzt – gerade im Umgang mit Missbrauchsskandalen – darum bemühe, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Über die Kirchenaustritte vieler Menschen sei er besorgt; allerdings habe Jesus nicht gesagt „Habt viele Mitglieder!“, sondern „Tut euren Dienst“.
(bild online – sk)
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