Beschneidung des Herrn: „Lücke in der kirchlichen Gedenkkultur"
Eine Wiederbelebung des Festes sei ein deutliches Zeichen gegen einen Antisemitismus, der sich im politisch rechten Spektrum, aber neuerdings auch bei durch linke Stimmen und im islamischen Antisemitismus laut äußere. Dazu solle die Kirche nicht schweigen, so Tück. Die „Lücke in der kirchlichen Gedenkkultur“ solle geschlossen werden.
Ausdruck jüdischer Identität
Nach der Zerstörung des Tempels 70 nach Christus wurde die Beschneidung gemeinsam mit der Einhaltung des Sabbats und den Speisevorschriften zu einem zentralen Ausdruck jüdischer Identität, schreibt der Wiener Theologe.
Gleichzeitig hätten sich immer wieder Stimmen erhoben, welche dieses Ritual attackiert hätten. Tendenzen, die Beschneidung zu problematisieren oder als überholtes Relikt verächtlich zu machen, habe es immer wieder gegeben, bis in die Gegenwart hinein.
„Eine gute Idee"
Auch wenn im Christentum die Taufe an die Stelle der Beschneidung getreten sei, lasse sich das Christentum von Judentum nicht ablösen. Tück weist in dem Artikel auch auf den Besuch von Papst Franziskus in der römischen Großen Synagoge 2016 hin. Der Papst sei gefragt worden, ob er das Fest Beschneidung des Herrn nicht wieder einführen wolle, und habe geantwortet: „Eine gute Idee“.
(NZZ)
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