Schweiz: „Ausgerechnet am Tag der Menschenrechte"
Zum Tag der Menschenrechte äußerte sich der Schweizer Bischof Vitus Huonder zum Thema Katholische Lehre. So würden Menschen, die diese Lehre vertreten, schneller diskriminiert und gesellschaftlich ausgegrenzt. „Auch in unseren Regionen, auch in innerkirchlichen Strukturen, besteht ein gesellschaftlicher Druck in Fragen der Weltanschauung und der Religion, welcher das Menschenrecht auf Gewissens- und Religionsfreiheit beschneidet“, schreibt Huonder.
Auch Papst Franziskus äußerte sich bereits zu dem Thema. So gebe es derzeit in ganz Westeuropa eine „höfliche Christenverfolgung“. Die Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung der Christen hat für das vergangene Jahr 500 Fälle von Intoleranz gegenüber Christen in ganz Europa dokumentiert – von physischen Angriffen bis hin zum Schulausschlüssen.
Kritik vom Co-Präsidenten des Schwulenverbandes
Michel Rudin, Copräsident des Schwulenverbandes Pink Cross, kritisiert solche Vorkommnisse. Wenn eine Person eine Meinung auf anständige Weise äußere, dürfe sie dafür nicht überzogenen Kritikwellen ausgesetzt werden: „Die Gesellschaft darf Personen, die von der vermuteten Mehrheitsmeinung abweichen, nicht diskriminieren.“
Die Aussagen Huonders taxiert Rudin indes als „Rechtfertigung für vergangene Entgleisungen“. Huonder löste vor drei Jahren eine Debatte aus, als er eine Stelle aus dem Alten Testament zitierte und daraus folgerte, dass „die beiden Stellen allein genügen würden, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben.“ Rudin fügte hinzu: „Ausgerechnet im Wort zum Tag der Menschenrechte lenkt Huonder mit seinen Ausführungen zur Gesinnungs- und Religionsfreiheit davon ab, dass er gegen Homosexuelle gehetzt hat.“
(tagblatt - hs)
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