Deutschland: „Kirchensteuer als Junktim von Gnade und Geld"
Hanke erklärte auf dem Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken in seinem Bistum zudem, „echte Reform“ wachse aus „mehr Nachfolge Jesu“ und „mehr Zeugenschaft - und vielleicht weniger Institution und Verfasstheit".
Man müsse darüber nachdenken, „auf die institutionalisierten gesellschaftlichen Möglichkeiten der Einflussnahme der Kirche in der heutigen Breite zu verzichten“, so der Bischof. Dies gelte, obwohl die Kirche vielfältige Pflichten und Verantwortung gegenüber Mitarbeitern habe und nicht von heute auf morgen aus dem gewachsenen System aussteigen könne.
Nicht an Kirche und Glauben herumschrauben
Die Kirche bedürfe der geistlichen Erneuerung, die aber nicht komme „wenn wir an Kirche und Glaube herumschrauben, als ginge es um ein Parteiprogramm, das es mehrheitsfähig zu machen gilt“.
Hanke betonte auch: „Unter Verweis auf den sexuellen Missbrauch nun eine kirchenpolitische Agenda abarbeiten zu wollen, die längst vorher in der Schublade lag, ist für mich kein Weg in einen geistlichen Aufbruch." Ferner warnte Hanke kirchliche Mitarbeiter vor der „Versuchung", in der Missbrauchsdebatte das eigene Image retten zu wollen.
„Angesichts des Abgrunds, den diese schrecklichen Vergehen für die Opfer bedeuten, kann es uns Geistlichen doch nicht um die Rechtfertigung des eigenen Ich gehen." Es brauche einen „Blick von außen", was den Missbrauch und in Eichstätt auch den Finanzskandal betreffe. Zu Letzterem erklärte der Bischof, er stehe „für Aufklärung durch die Justiz. Ich will für Transparenz stehen."
(kna-ck)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.