Österreich: Grundrecht auf Asyl „gilt für alle“
Das Grundrecht auf Asyl gelte für alle, stellte Zsifkovics klar: „Wenn einer daheim nicht leben kann, weil er verfolgt wird wegen seines Glaubens oder seiner Überzeugung, soll er die Möglichkeit haben, sein Land zu verlassen.“ Der Bischof mahnte einen verantwortungsvollen Umgang mit Asyl an. Man müsse jenen in Not diese Möglichkeit geben; zugleich müsse jeder Staat darauf achten, welche Kapazitäten er habe. Auch der Papst sage, man müsse die Dinge verantwortungsvoll angehen, die Rezepte aber könnten nicht von der Kirche kommen, sondern der Staat müsse vorsorgen, so Zsifkovics.
Ängste der Menschen berechtigt
Mit Blick auf die Sorgen der Bevölkerung wegen der Migranten meint der Bischof, diese seien berechtigt. Andererseits hätten viele Menschen nicht vor Augen, dass die große Migrationswelle auf einer ungerechten Weltordnung beruhe. Die Güter seien eben nicht ohne Folgen ungerecht verteilt: „Wo Menschen sich keine Zukunft aufbauen können, wollen sie weg.“ Europäische Ausbeutung gefährde die Existenz von Menschen in asiatischen und afrikanischen Ländern. Da sie Opfer seien, machten sie sich auf den Weg und man werde das Problem nicht lösen, wenn man der ungerechten Weltordnung nicht an die Wurzel gehe.
Forderung nach innereuropäischer Solidarität
In der Asylfrage brauche es mehr innereuropäische Solidarität, sonst verlaufe man sich in Nationalismen, mahnte Zsifkovics. Man dürfe aber auch keinesfalls Parallelgesellschaften zulassen und müsse daher Integration fördern. Er selbst sei Burgenland-Kroate in 18. Generation. Seine Vorfahren seien in die Habsburger-Monarchie gekommen und hätten sich integriert.
Der Bischof sprach sich auch dafür aus, dass die Konversion vom Islam zum Christentum vor den Gerichten als Asylgrund anerkannt werden sollte. Die katholische Kirche mache es sich nicht leicht, werde doch die Vorbereitung auf eine Konversion sehr ernst genommen, so Zsifkovics.
Hofer gegen Asyl-Missbrauch
Minister Hofer mahnte einmal mehr die klare Unterscheidung zwischen Zuwanderung und Asyl an. Asyl sei Schutz auf Zeit, um dann, wenn es im Heimatland möglich sei, mit dem, was man hier gelernt habe, aktiv zu sein. Er sprach sich für sichere Bereiche vor Ort in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge aus.
Grundsätzlich müsse gelten, „dass wir Länder nicht destabilisieren, was aus wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Überlegungen oft geschieht“. Hofer weiter: „Niemand flüchtet gern, jeder will in seiner Heimat bleiben. Darum ist es wichtig, darauf zu achten, dass weniger Menschen zur Flucht gezwungen sind.“
Auch Hofer unterstrich die Notwendigkeit von Integration. Der Islam sei inzwischen eine Kraft, die gesellschaftsbestimmend sein könne. Wenn es nicht gelänge, Integration voranzutreiben, die Werte, die uns ausmachten - aus der Antike, dem römischen Recht, Judentum und Christentum - zu vermitteln, werde unsere Gesellschaft in einem Ausmaß verändert werden, das uns nicht recht sein könne, so Hofer.
(kap – ck)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.