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Österreich: Bischof Elbs unterstützt bei Visitation in Gurk

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird bei der Visitation der Diözese Gurk auf ein Team erfahrener Experten setzen können. Lackner wird unter anderem vom Feldkircher Bischof Benno Elbs unterstützt. Das bestätigte die Erzdiözese Salzburg am Mittwoch gegenüber „Kathpress“.

Elbs ist ausgebildeter Psychotherapeut. Weitere Namen nannte die Erzdiözese vorerst nicht. Lackner wird mit der Visitation Mitte Jänner beginnen. Er wolle „Verwundungen, Leiden und Missverständnisse wahrnehmen", „mögliche Irrwege aufzeigen" und „alles sorgsam prüfen", so der Salzburger Erzbischof vor kurzem zu seiner anstehenden Aufgabe.

Der frühere Gurker Bischof Alois Schwarz steht seit seinem Wechsel von Kärnten nach Niederösterreich öffentlich in der Kritik. Das Gurker Domkapitel wirft dem Bischof vor, er habe ein „System Schwarz“ etabliert, das auf einem Abhängigkeitsverhältnis zu einer Vertrauten basierte. Auch Misswirtschaft wird ihm zur Last gelegt.

Erzbischof Lackner ist mit Bischof Schwarz in gutem Einvernehmen

Als die Vorwürfe nicht abklangen, ordnete der Vatikan eine Apostolische Visitation an, eine Untersuchung durch einen Beauftragten des Papstes. Kritiker beanstandeten, Erzbischof Lackner habe aufgrund seines freundschaftlichen Verhältnisses mit Bischof Schwarz nicht die nötige Distanz für die Aufgabe. Die österreichische Bischofskonferenz ist mit 15 Mitgliedern von überschaubarer Größe.

Ein offener Brief

Zuletzt hatte der offene Brief einer Laienvertreterin an Alois Schwarz für Aufsehen gesorgt. Gerda Schaffelhofer, bis vor kurzem Präsidentin der „Katholischen Aktion" Österreich, kennt den Bischof seit gemeinsamen Studienjahren an der Universität und gab später mehrere seiner Bücher heraus. Sie riet Schwarz, sein Amt in St. Pölten zumindest solange ruhend zu stellen, bis er sich entschieden habe, wie er sein Leben weiterführen wolle. Seine Vertraute habe sehr großen Einfluss auf den Bischof gehabt, das Verhältnis habe zu Gerüchten und möglicherweise auch zu einer Erpressbarkeit des Bischofs geführt.

Der Bischof müsse sich nun entscheiden, meint Schaffelhofer. „Wenn du ihr wirklich gehörst, dann wäre es anständig und angebracht, die Konsequenzen aus dieser Liebe zu ziehen, wie es viele Priester vor dir getan haben. Wenn dem aber nicht so ist, dann bedarf es deines entschiedenen Widerspruchs, in Wort und in Tat." Auf dem Spiel stehe die Glaubwürdigkeit der Kirche.

Schwarz wies Vorwürfe stets zurück

Schwarz selbst hatte die Vorwürfe gegen seine Lebens- und Amtsführung stets zurückgewiesen. In der Frage der Visitation zeigte er sich zur Zusammenarbeit in allen Punkten bereit. 

(kap/vatican news – gs)

 

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09. Januar 2019, 17:33