D: Ratzinger kann sich keine Frau als Domspatzen-Chefin vorstellen
„Meine ganz persönliche, vielleicht altmodische Meinung ist die, vor so viel Buben und jungen Männern ist's doch besser, wenn ein Mann dem Chor vorsteht“, kommentierte der frühere Regensburger Domkapellmeister den anstehenden Führungswechsel gegenüber der Bischöflichen Pressestelle in Regensburg.
Umgekehrt sei es vielleicht nicht so. Denn vor einem Mädchenchor habe sich ein männlicher Chorleiter vielfach bewährt. Ratzinger, der von 1964 bis 1994 die Domspatzen leitete, wird am Dienstag 95 Jahre alt.
Stellenausschreibung richtet sich auch an Frauen
Die Regensburger Domspatzen sollen zum September 2019 einen neuen Chorleiter oder eine neue Chorleiterin bekommen. Der bisherige Domkapellmeister Roland Büchner (64) geht in den Ruhestand. Die vom Bistum Regensburg bereits im November vergangenen Jahres veröffentlichte Stellenanzeige richtet sich explizit auch an Frauen. Eine Entscheidung soll im Frühjahr 2019 fallen. Der Unterfranke Büchner leitet seit 1994 die Domspatzen.
Auf die Frage, was ein neuer Leiter für sein Amt mitbringen sollte, sagte Ratzinger in dem Interview, zuerst einmal müsse er ein „gläubiger Katholik“ sein. Für ihn sollte der Glaube die Grundlage seines Lebens sein und auch zur Liturgie sollte er ein besonders Verhältnis haben.
Weiter brauche der Nachfolger „natürlich pädagogisches und musikalisches Vermögen“. Er müsse mit den Kindern in den verschiedenen Altersstufen umgehen können, das etwa von neun bis 20 Jahre reiche. Dazu brauche es eine musikalische Ausbildung, die auch das Orgelspiel einschließe und die Interpretationsfähigkeit von Partituren, die schon vor Jahrhunderten entstanden seien.
(kna - rl)
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