D: Die Zukunft der Erinnerung
Am 7. März 2019 haben sich die Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Allgemeinen und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands in Frankfurt am Main getroffen. Zentrales Thema war die Zukunft der deutschen Gedenk- und Erinnerungskultur. Rabbiner und Kirchenvertreter stimmten darin überein, dass die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus unverzichtbar zur politischen Kultur Deutschlands und Europas gehört. Der Erfolg der Demokratie in Deutschland basiere auch auf der Erinnerung an das Unrecht der Vergangenheit und das antisemitische und menschenverachtende Erbe der NS-Zeit.
Der „weite Weg“ der Kirche
Der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ARK), Prof. Dr. Andreas Nachama, der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der katholische Bischof Dr. Ulrich Neymeyr (Erfurt) sind sich einig: Gemeinsam müssen wir gegen das Vergessen angehen, damit sich die Verbrechen der Vergangenheit nicht wiederholen. Neymeyr zufolge hat auch speziell die Kirche in ihrer Verkündigung und Katechese „noch einen weiten Weg" vor sich. Noch immer hätten viele Katholiken „falsche Vorstellungen vom Judentum.“
Jährlicher Austausch
Seit 2006 treffen sich Vertreter der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands (ORD) mit Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD einmal jährlich zu einem ausführlichen Meinungsaustausch, an dem auch das Präsidium des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit teilnimmt.
(pm – ap)
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