Wien: Reliquie von Johannes Paul II. nun auch im Stephansdom
Ein Mann des Gebets
Laut begleitendem Dekret ist die Reliquie Kardinal Christoph Schönborn und der Dompfarrei anvertraut. Bei seiner Predigt schilderte Mokrzycki aus persönlichen Erfahrungen Johannes Paul II. als „beeindruckende Persönlichkeit des Gebetes“. Sein Tagesablauf sei vom Rosenkranz am Morgen bis zum Abend von häufigem Gebet strukturiert gewesen. Auch andere Menschen versuchte er zeitlebens, zu „kraftvollen Betern“ zu machen. Er hätte darin einen „Beitrag zur Erneuerung der Welt“ gesehen.
Ein Ort für die Verehrung
Die Reliquie wurde nach Ende des Gottesdienstes am Sonntagabend von hunderten Gläubigen aus der Nähe betrachtet und verehrt. Vorübergehend werde sie im Reliquienschatz des Doms aufbewahrt, teilte Dompfarrer Faber mit. Anschließend soll mit allen Verantwortlichen am Stephansdom ein Ort für die Verehrung der Reliquie durch Gläubige gefunden werden.
Johannes Paul II. verweilte bei seinen drei Wien-Besuchen stets in der Eligius-Anbetungskapelle nahe des Eingangs im längerem stillen Gebet. Darauf weist ein Papst-Tondo des Künstlers Bernd Fasching hin. Eine Ausstellung in diesem Bereich werde noch geprüft. Am Sonntagvormittag sorgte ein brennender Koffer an gleicher Stelle für Einsätze von Polizei und Feuerwehr. Die Ermittlungen dauern an, Brandstiftung gilt aber als unwahrscheinlich.
Nur einer war länger Papst
Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 mit dem bürgerlichen Namen Karol Wojtyla in Wadowice (Polen) geboren. Er war bis zu seinem Tod am 2. April 2005 mehr als 26 Jahre lang Papst. Ein längeres Pontifikat ist nur für Pius IX. belegt. Am 1. Mai 2011 sprach ihn sein Nachfolger Papst Benedikt XVI. in Rom selig, am 27. April 2014 Papst Franziskus heilig. Sein Gedenktag ist der 22. Oktober, der Tag seiner Inthronisation als Papst im Jahre 1978.
(kap – fr)
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