Österreich: Wiener Oberrabiner Folger kündigt überraschend
Die Tätigkeit als Oberrabbiner sei damit ab sofort beendet. In diesem Sommer werde der Kultusvorstand eine Kommission einsetzen, um die Suche nach einem Nachfolger zu koordinieren, hieß es weiter.
Folger war im Dezember 2015 zum Rabbiner der jüdischen Gemeinde Wien bestellt worden. Erst im vergangenen Januar war er zu einem Gespräch beim emeritierten Papst Benedikt XVI., um ihn darüber zu informieren, dass sich die orthodoxen Rabbiner in Zukunft einen Dialog mit der katholischen Seite über den Punkt der Landverheißung an die Juden vorstellen könnten.
Dialog mit dem emeritierten Papst
Das Treffen im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten folgte auf eine schriftlich geführte Auseinandersetzung um einen Aufsatz des emeritierten Papstes zur Theologie des Judentums. In dem letzten Sommer veröffentlichten Text mit dem Titel „Gnade und Berufung ohne Reue“ fragt Joseph Ratzinger, wie 50 Jahre nach Nostra aetate der Dialog mit den Juden theologisch vertieft werden kann und was die Theologie des ungekündigten Bundes Gottes mit dem Volk Israel heute bedeute. Der Text wurde kontrovers diskutiert, stieß aber auch einen Dialog an.
(kna/vatican news - cs)
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