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Der Domberg von Erfurt Der Domberg von Erfurt 

D: „Hier irrt der Rheinländer“

Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat Christen in Minderheitensituationen ermutigt. „Ich sehe nicht nur das, was wir mit unseren Möglichkeiten und Kräften nicht mehr können, sondern ich sehe das, was wir können und was wir tun.“

Das sagte Neymeyr am Sonntag bei der Bistumswallfahrt zum Erfurter Domberg laut Redemanuskript. „Katholische Kirche in Thüringen ist keine Massenveranstaltung. Bei uns zählt auch die kleine Zahl.“

Der Rheinländer lebe „in der irrigen Meinung, katholisch zu sein sei normal“, so Neymeyr weiter. „Hier wissen die Christen, dass es normal erscheint, ohne Glaube, Religion und Kirche zu leben. Das macht dankbar für das Geschenk des Glaubens und der Freiheit der Religionsausübung, das macht sensibel für die Fragen der Atheisten“, sagte er. Zudem fördere die Minderheitensituation „die Selbstverständlichkeit des ökumenischen Miteinanders“.

„Nicht immer das tun, was man möchte...“

Mit Blick auf das Leitwort zur diesjährigen Bistumswallfahrt „Miteinander frei“ betonte der Bischof: „Beide Worte stehen in einer Spannung zueinander: Das Miteinander ist nämlich nicht nur der Ort, die eigene Identität zu entdecken und zu entfalten, das Miteinander schränkt die Freiheit auch ein. In Gemeinschaft kann der Einzelne nicht immer das tun, was er gerade möchte.“ Dies gelte auch für den Mauerfall vor 30 Jahren und die sich daraus ergebenden Gründung des Bistums Erfurt vor 25 Jahren.

(kna – sk)
 

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15. September 2019, 10:43