D: Kardinal Woelki gegen Diskussion über Priesterweihe für Frauen
Papst Franziskus habe diese Entscheidung wiederholt bekräftigt und betont, dass die Kirche „keinerlei Vollmacht" habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Für manche sei die Kirche „ein rein soziologisches Gebilde geworden, das sich - geschlechtergerecht - dem politischen und gesellschaftlichen Mainstream anzupassen habe", kritisierte Woelki laut Redemanuskript.
Er wandte sich dagegen, unter Hinweis „auf angeblich neuere wissenschaftliche Erkenntnisse" insbesondere der Sozial- und Humanwissenschaften Glaube und Lehre der Kirche zur Disposition zu stellen und wie Politiker in einem Parlament „mit demokratisch gefassten Mehrheitsbeschlüssen eine sogenannte Reform der Kirche herbeizuführen". Dahinter verberge sich oft „nichts anderes als eine Anpassung an das Denken der Welt".
„Synodaler Weg"
In den vergangenen Monaten haben unter anderem katholische Frauenverbände und die Bewegung Maria 2.0 für eine „geschlechtergerechte Kirche" und den Zugang von Frauen zu den Weiheämtern demonstriert. Zudem hatten die deutschen katholischen Bischöfe unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals im Frühjahr mit großer Mehrheit einen Dialog zur Erneuerung der Kirche beschlossen. Bei dem „synodalen Weg" soll es ab Dezember auch um die Rolle der Frau in der Kirche gehen. Weitere zentrale Themen sind die Macht in der Kirche sowie Sexualmoral und priesterliche Lebensform.
Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" betont, er sehe kaum Spielraum bei der Weihe für Frauen. Johannes Paul II. habe festgelegt, dass die Kirche keine Vollmacht dazu habe: „Ich kann nicht erkennen, wie wir das heute theologisch beiseite legen können." Die Diskussion sei aber nicht zu Ende.
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