D: Tierschützer wollen, dass Oberammergauer „Jesus“ E-Scooter fährt
Was zunächst skurril klingen mag, meinen die Tierschützer ernst. Peta wandte sich vor vier Wochen in einem Schreiben an den Oberammergauer Bürgermeister Arno Nunn sowie an Walter Rutz, den Geschäftsführer des Eigenbetriebs Oberammergau Kultur, mit der Bitte, künftig die Festspiele ohne lebende Tiere durchzuführen.
Besonders störe sie die szenische Darstellung des Einzugs Jesu nach Jerusalem auf einem Esel. Nach heutigen Erkenntnissen sei der Ritt eines erwachsenen Mannes auf einem Esel „tierschutzwidrig“. Die Veranstalter gingen bisher nicht auf die Vorwürfe ein.
Peta: „Von schlechten Traditionen verabschieden“
„Heutzutage würde Jesus nicht mehr auf einem Esel reisen. Er würde sich vermutlich auf einem E-Roller oder mit einem anderen tier- und umweltfreundlichen Elektromobil fortbewegen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei Peta. „Auch für Oberammergau gilt, Traditionen auf den Prüfstand zu stellen und sich von den schlechten Traditionen zu verabschieden.“
In der am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung erinnerten die Tierrechtsaktivisten daran, dass Papst Franziskus 2015 dazu aufgerufen hatte, Tiere gut zu behandeln und die Umwelt zu respektieren.
Der Argumentation der Tierrechtler fußt auf „allgemein anerkannten Leitlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.“, aus denen hervorgehe, dass die Belastung eines Esels keinesfalls mehr als 20 Prozent seines Eigengewichtes betragen darf. In Aufnahmen der Passionsspiele 2010 seien diese Richtlinien offensichtlich nicht eingehalten worden. Zudem seien Esel keine „Reit- und Lasttiere“.
(pm – tg)
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