Schweizer Bischöfe planen „Prozess zur Erneuerung der Kirche“
Ziel des Prozesses sei es, die aktuelle Glaubwürdigkeitskrise zu überwinden, sagte Gmür laut dem Portal kath.ch am Freitag bei einem Pressetermin nach den Bischofsberatungen. „Wir sehen, dass vielerorts die Frustration hoch ist.“
Die Schweizer Bischöfe schlagen demnach folgende Themen zur Behandlung im Rahmen des Prozesses vor: Glaube und Glaubensweitergabe, Rolle der Frauen, Zölibat und „viri probati“, sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch. Denkbar ist laut SBK-Präsident Gmür, dass diese Themen später in Panels von je rund einem Dutzend Personen besprochen werden.
Einen Zeitplan für den Prozess gibt es jedoch noch nicht. Man wolle sich genügend Zeit lassen, so Gmür. Zunächst solle eine zwei- bis dreiköpfige Steuerungsgruppe für das Vorhaben gefunden werden, hieß es.
„Wir vermeiden die Begriffe synodal oder Synode“
Mit Blick auf die Planungen für den Reformdialog in der deutschen Kirche und Kritik seitens des Vatikans daran, betonte Gmür, die Schweizer Bischofskonferenz habe nie von einem „synodalen Weg“ gesprochen, sondern stets von einem „Prozess“. Zudem: „Wir vermeiden die Begriffe synodal oder Synode.“
Als mögliches Ergebnis des Schweizer Prozesses nannte der Bischofskonferenz-Vorsitzende zwei Beispiele. So könne etwa resultieren, dass die Schweizer Bischöfe ermuntert würden, in einem Brief den Papst auf ein bestimmtes Thema anzusprechen. Oder auch, dass zwischen Pfarrei und Kirchgemeinde in einem Ort - diese sind im dualen System der Schweizer Kirchenstruktur voneinander getrennt - die Zuständigkeit bei der Ernennung neuer Seelsorger geklärt werde.
Man dürfe „auch nicht zu hohe Erwartungen an so einen Prozess haben“, ergänzte SBK-Generalsekretär Erwin Tanner bei dem Medientermin. Er verwies auf den „Sensus ecclesiae“, den gemeinsamen Glaubenssinn der Kirche, den auch Papst Franziskus in seinem Ende Juni veröffentlichten Brief an das „pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ mehrfach angemahnt hatte.
(kath.ch – sk)
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