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Archivbild: Polizei in Köln Archivbild: Polizei in Köln 

D: Staatsschutz ermittelt wegen Handgranate vor Kirche

Passiert ist letztlich nichts. Doch der Staatsschutz in Nordrhein-Westfalen ermittelt wegen des Fundes einer Bundeswehr-Handgranate vor einer evangelischen Kirche in Düren. Unklar ist, ob die Waffe einfach nur nicht ordnungsgemäß entsorgt worden sei.

Die Granate lag in einem Mülleimer neben dem Eingang der Kirche. Das bestätigte ein Sprecher des Staatsschutzes in Aachen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Demnach wurde die gesicherte Waffe bereits am Dienstag von einer Küsterin unmittelbar vor einem Gottesdienst der Dürener Christuskirche gefunden.

Die Kirchengemeinde schaltete die Polizei ein. Ein Sprengmeister des Landeskriminalamts stellte fest, dass die Granate aus Beständen der Bundeswehr stammt und keinen Sprengstoff enthielt.

Fund beschäftigt auch Deutschen Bundestag

Der Dürener Handgranatenfund beschäftigt laut Sicherheitskreisen inzwischen auch den Deutschen Bundestag. Das Bundesverteidigungsministerium wurde demnach vom Parlamentarischen Kontrollgremium aufgefordert, über die Herkunft der Waffe Auskunft zu erteilen. Das Gremium kontrolliert die Arbeit der deutschen Nachrichtendienste.

Der Staatsschutz konnte nach eigenen Angaben bislang nicht feststellen, wer die Handgranate vor der Kirche deponiert hatte. Es gebe keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund.

Inzwischen geht die Polizei auch von keiner Straftat aus. „Die Ermittlungen haben keinen strafrechtlichen Hintergrund ergeben“, sagte der Sprecher der Polizei Aachen, Paul Kemen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag.

Die Handgranate war in einen Müllsack verpackt in einen Mülleimer geworfen worden, wie der Sprecher erläuterte. Das sei zwar keine ordnungsgemäße Entsorgung von Metall, aber keine Straftat.

Kirchengemeinde immer wieder bedroht

Wegen ihres Engagements für Flüchtlinge und des Gewährens von Kirchenasyl für abgelehnte Asylsuchende wurde die Kirchengemeinde in Düren immer wieder bedroht, so der RND. In der Nachbargemeinde Aldenhoven war vor drei Jahren ein Pfarrer in seinem Haus von Unbekannten mit Reizgas attackiert worden. Der Geistliche musste im Krankenhaus behandelt werden.

Übungsgranaten vom Typ „DM12“ wurden nach RND-Informationen auch bei einem führenden Mitglied des Vereins „Uniter“ gefunden, der verdächtigt wird, Teil eines rechtsterroristischen Netzwerkes ehemaliger und aktiver Bundeswehrsoldaten zu sein.

(kna/domradio – mg)

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25. Oktober 2019, 11:08