D: „Antisemitismus ist keine Meinung…“
„Mit Entsetzen müssen wir feststellen, dass heute die Erinnerung an die NS-Diktatur in des Wortes wörtliche Bedeutung pervertiert, nämlich völlig umgedreht wird, und dass der Weg von der Verharmlosung über die Gutheißung bis zur Nachahmung erschreckend kurz ist.“ Das steht in einer Erklärung Neymeyrs von diesem Samstag, in der er ansonsten auf den 70. Geburtstag des Deutschen Koordinierungsrates von Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit hinweist.
Die starke Verbreitung der Gesellschaften der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in Regionen und Kommunen bezeichnete Bischof Neymeyr als Glückfall. Seit 2005 gebe es regelmäßige Spitzengespräche zwischen der Allgemeinen und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz und den beiden großen Kirchen. „In diesen Gesprächen, die auch kontroverse Themen nicht aussparen, ist viel Vertrauen und gegenseitiges Verstehen gewachsen.“
Erinnerung trägt zum Kampf gegen Judenhass bei
Bischof Neymeyr betonte, dass es weiter Erinnerung und Aufarbeitung der Judenverfolgung während des Dritten Reichs geben müsse. „Ein Schlussstrich kann nicht gezogen werden. Auch deshalb bin ich dankbar, dass Papst Franziskus für März 2020 die Öffnung der Vatikanischen Archive aus der Zeit von Papst Pius XII. angekündigt hat.“ Erinnerung, Aufklärung und Aufarbeitung seien ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus und Judenhass.
(dbk – sk)
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