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D: „Ich schäme mich für das, was hier geschehen ist“

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat um Vergebung dafür gebeten, dass ein wegen Missbrauchs verurteilter Priester trotzdem weiter in der Seelsorge eingesetzt worden ist.

„Ich schäme mich für das, was hier geschehen ist“, sagte Woelki am Samstag dem Kölner Domradio. „Hier hat ein Priester Menschen schlimmes Leid zugefügt, und seine Vorgesetzten haben es zugelassen, dass er immer wieder mit Menschen in der Seelsorge in Berührung kam“, so der Kardinal. Er kündigte eine eingehende Untersuchung des Sachverhalts an.

Die Taten des Geistlichen sind nach Woelkis Angaben teilweise Jahrzehnte her, und es sei nicht sicher, ob alle Beteiligten, auch die Entscheider, noch lebten. Dennoch sei es „denkbar, dass auch diejenigen von uns, die heute Verantwortung tragen, eigene Fehler einräumen müssen“. Die Aufklärung von Missbrauchsfällen und dem Umgang mit ihnen in der Vergangenheit sei noch keineswegs abgeschlossen.

Trotz Verurteilung in Seelsorge eingesetzt

Mitte dieses Monats war bekannt geworden, dass ein aus dem Erzbistum Köln stammender Priester ab 1973 im Bistum Münster in der Seelsorge eingesetzt wurde, obwohl er im Jahr zuvor wegen Missbrauchs von „Kindern und Abhängigen“ gerichtlich verurteilt worden war. 1999 erfolgte eine neuerliche Verurteilung, diesmal allerdings auf Bewährung. Dennoch arbeitete der Priester in den folgenden Jahren in der Seelsorge im Erzbistum Köln und im Bistum Essen.

(domradio – sk)
 

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24. November 2019, 14:11