UNO/Schweiz: Tessiner Osterprozessionen sind Weltkulturerbe
Die Umzüge in Mendrisio finden jährlich am Gründonnerstag und Karfreitag statt. Das bis ins 16. Jahrhundert reichende Brauchtum vereint regionale Volksfrömmigkeit und eine dramaturgisch eindrückliche Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu vom Letzten Abendmahl bis zu seinem Tod am Kreuz. Alljährlich nehmen mehrere hundert Darsteller aller Altersgruppen aus dem Südtessiner Ort und Tausende Zuschauer an zwei verschiedenen Prozessionen in den frühen Nachtstunden des Gründonnerstag und Karfreitag teil. Verstärkt wird die Dramaturgie im gesamten Ort durch teils jahrhundertealte Laternen mit Darstellungen biblischer Szenen und mehr als 100 Jahre alte Kostüme aus der Schneiderei der Mailänder Oper.
Insgesamt nahm der zuständige UNESCO-Ausschuss am Donnerstag 21 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Dazu gehören auch das Spiel der irischen Harfe, das Kwagh-Hir-Theater aus Nigeria und die traditionelle Massagetechnik Nuad Thai. Zudem nahm der Ausschuss zwei gute Praxisbeispiele zum Erhalt immateriellen Kulturerbes auf, darunter die Erhaltung traditionellen Handwerks als Strategie der Friedenssicherung in Kolumbien.
(kna - cs)
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