Ö: Weniger Katholiken, mehr Kirchenbeitrag
Die Zahl der katholischen Gläubigen in Österreich hat 2019 leicht abgenommen ist liegt jetzt bei knapp fünf Millionen. Allerdings sind im gleichen Zeitraum die Kirchenaustritte um 15 Prozent angestiegen. Das ergeben die am Mittwoch von den österreichischen Diözesen veröffentlichten Statistiken.
Zum 31. Dezember 2019 lebten in Österreich 4,98 Millionen Katholiken. Ihre Zahl ist damit erstmals unter die Fünfmillionenmarke gesunken: 2018 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz noch 5,05 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang von 1,35 Prozent. Die Zahl der Kirchenaustritte betrug im Vorjahr 67.583. Das ist im Vergleich zu 2018 ein Anstieg um nicht ganz 15 Prozent.
Zurückgegangen ist zugleich die Zahl der Priester, Taufen, Erstkommunion und Messbesucher an Sonntagen. 2017 verzeichnete die katholische Kirche noch zwischen rund 545.000 und 571.000 Messbesucher gezählt, 2018 zwischen rund 502.000 und 554.000 (neuere Zahlen sind noch in Ausarbeitung). Zugenommen haben dagegen die Zahlen bei Trauungen und Firmungen.
Die Zahl der Ordensbrüder ist gegenüber 2017 deutlich gesunken. Auch die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit Jahren stetig ab.
Mehr Kirchenbeitrag eingenommen
Ebenfalls am Mittwoch gab die Bischofskonferenz die Zahlen über die Entwicklung des Kirchenbeitrags 2018 bekannt. Entgegen dem Trend bei der Zahl der katholischen Gläubigen sind die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag der katholischen Diözesen Österreichs gestiegen und lagen 2018 bei 474 Millionen Euro. Die Bilanzen seien „fast ausgeglichen”, hieß es in der Mitteilung.
Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt fast 416 Millionen Euro aufgewendet, der Großteil entfällt dabei auf die Personalkosten.
Der Sachaufwand liegt mit 204 Millionen Euro bei knapp einem Drittel. Er beinhaltet Zuschüsse für Pfarren und andere kirchliche Stellen, Kosten für Instandhaltung, Material und Energie sowie sonstige Ausgaben.
Die drittgrößte Position sind Ausgaben für Bildung, Kunst und Kultur mit knapp 80 Millionen Euro. Die Aufwände für soziale und caritative Aufgaben sowie für die Entwicklungshilfe lagen bei rund 24 Millionen Euro.
(kap – mt)
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