D: Bischof Kohlgraf wirbt für Pfarreien als Netzwerke
Entscheidend für das Gelingen der anstehenden Arbeitsphase beim Pastoralen Weg seien besonders die Kommunikation untereinander, die geistliche Dimension des Weges und das Bild der neuen Pfarreien als Netzwerke, sagte Kohlgraf. Da es verschiedene Vorstellungen gebe, sei ein intensiver Austausch und „ein geduldiges Ringen aller Beteiligten" nötig. Wichtig sei es auch, sich die geistliche Dimension des Pastoralen Weges in Erinnerung zu rufen, so Kohlgraf. Es gehe nicht vorrangig um Strukturen, sondern um geistliche Erneuerung.
Notwendig sei darüber hinaus, sich bewusst zu machen, dass mit der Bildung der neuen Pfarreien auch ein neues Verständnis von Pfarrei einhergeht. Dass es im Bistum in absehbarer Zeit nur noch 50 große Pfarreien geben werde, sei „für viele wenig verlockend", räumte Kohlgraf ein. Da werde aber Pfarrei mit Pfarrgemeinde verwechselt. „Es ist immer wieder zu verdeutlichen, dass wir uns die neuen Pfarreien als ein Netzwerk vielfältiger Gemeinden und Kirchorte wünschen, in denen Glaube vor Ort gelebt werden kann und gleichzeitig eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung gelingt."
Bis 2030 sollen die derzeit 134 Pastoralen Einheiten im Bistum Mainz - also Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde - nach und nach zu rund 50 Pfarreien zusammengeführt werden. In allen drei Phasen der Reform werden Gläubige die Gelegenheit haben, sich zu beteiligen.
Priorität Missbrauchsaufarbeitung
Breiten Raum werde nach wie vor die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche auf Bistumsebene und auf Ebene der Bischofskonferenz einnehmen. Kohlgraf erinnerte daran, dass der Synodale Weg, den die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) führt, in drei der vier Themenbereiche im Wesentlichen auf die Ergebnisse der MHG-Studie zurückgeht. Ende Januar wird die erste Plenarsitzung des Synodalen Weges in Frankfurt stattfinden.
(pr – skr)
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