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D: Bischof bei Machtfrage in der Kirche für Kulturwandel

Der Speyrer katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann fordert einen Kulturwandel beim Umgang mit Macht in seiner Kirche. „Wir brauchen eine größere Transparenz und Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Ausübung von Macht, es braucht strukturell abgesicherte Kontrolle und Partizipation des ganzen Gottesvolkes“, sagte der Bischof am Sonntag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Wiesemann leitet gemeinsam mit Claudia Lücking-Michel vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) das Forum Macht. Es ist eines von vier zentralen Themen beim Synodalen Weg, dessen erste Versammlung von Donnerstag bis Samstag in Frankfurt tagte. Wiesemann zeigte sich beeindruckt von der offenen Atmosphäre der dreitägigen Versammlung. Er sei optimistisch, „dass wir in den zwei Jahren zu sehr vernünftigen Ergebnissen kommen“.

Mit Blick auf das Interesse sehr vieler Delegierter am Forum Macht sagte Wiesemann, bei dem Thema sähen viele „sehr konkrete und praktische Verwirklichungsmöglichkeiten“. Das Thema Macht betreffe alle. Wiesemann unterschied zwischen einer „Ästhetik der Macht, die sich nicht nur in der Liturgie, sondern auch weit darüber hinaus im Erscheinungsbild der katholischen Kirche zeigt“. Zudem existiere eine „Rhetorik der Macht“, die sich auch in der Sprache ausdrücke. Ein dritter Komplex sei die „Pragmatik der Macht“ in den Organisations- und Kommunikationsformen. Beim Thema Macht geht es nach seinen Worten „nicht nur um das bischöfliche Amt“. Wörtlich sagte Wiesemann: „Wir alle müssen unsere Macht aus dem Evangelium heraus begreifen und als Dienst im Sinn der Option für die Armen verstehen und leben.“

(kna - cs)

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02. Februar 2020, 13:07